Unheimliche Drohung

Islamisten drohen Westen – jetzt spricht Terror-Experte

Rund um Ostern steigt wieder die Gefahr von Terror-Akten, hinzu kommt die Drohung des IS. Top-Experte Peter Neumann klärt über die Gefahren auf.

Newsdesk Heute
Islamisten drohen Westen – jetzt spricht Terror-Experte
Die vereitelten Anschläge in Köln und Wien seien ein Zeichen davon, dass die Terroristen wieder da seien, sagte Terror-Experte Peter Neumann.
Panama Pictures / Action Press / picturedesk.com

Spätestens seit dem brutalen Massaker in einem Moskauer Konzerthaus, zu dem sich IS-Ableger ISPK bekannt hat, ist die Terrorgefahr im Westen wieder real. Eine 41-minütige Audiobotschaft eines IS-Sprechers am Donnerstag gießt nun weiteres Öl ins Feuer.

"Christen und Juden überall angreifen"

In dieser warnt Abu Hudhaifah al-Ansari die "einsamen Wölfe" dazu auf, noch während des Fastenmonats Ramadan "Kreuzfahrer (Christen) und Juden überall anzugreifen und ins Visier zu nehmen". Demnach sollen Radikale vor allem in Europa, Israel und den USA "große Bereiche" angreifen – damit sind belebte Plätze und öffentliche Veranstaltungen gemeint. Die Audiobotschaft des IS-Sprechers wurde vom IS-Medienportal al-Furkan veröffentlicht.

Experte: "Erinnerung der Terroristen"

Der renommierte Terrorismusforscher aus Deutschland, Peter Neumann vom Londoner "King's College", interpretiert die Nachricht als eine Art "Erinnerung der Terroristen", dass weiterhin mit dieser Organisation zu rechnen sei. Demnach sei die Drohung ein Weckruf an den Westen, mit dem die Radikalisten signalisieren wollen: "Wir sind wieder da", so Neumann zur deutschen "Bild". 

Gleichzeitig schränkt der Experte ein, dass "außer Moskau und Iran die Berichte des IS aus allen seinen 'Provinzen' eher bescheiden" seien. 

Zudem sei die IS-Botschaft "eine Art Erinnerung daran, dass sich die Terroristen in einem religiösen Krieg wähnen: Muslime auf der einen Seite, 'Kreuzzügler und Zionisten', also Christen und Juden, auf der anderen Seite. Dazu passen auch die vereitelten Anschläge auf den Dom in Köln und Kirchen in Wien sowie der auf eine Kirche in Istanbul", sagte er zur Tageszeitung.

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    Die russischen Sicherheitskräfte hatten nach dem Anschlag elf Verdächtige in der Region Brjansk südlich von Moskau festgenommen. Sieben der Männer, unter ihnen die vier mutmaßlichen Todesschützen, wurden inzwischen von Basmanny-Bezirksgericht in Moskau in Untersuchungshaft genommen.
    Die russischen Sicherheitskräfte hatten nach dem Anschlag elf Verdächtige in der Region Brjansk südlich von Moskau festgenommen. Sieben der Männer, unter ihnen die vier mutmaßlichen Todesschützen, wurden inzwischen von Basmanny-Bezirksgericht in Moskau in Untersuchungshaft genommen.
    HANDOUT / AFP / picturedesk.com

    "Drohung ernst nehmen"

    Dennoch solle man die jüngste Drohung ernst nehmen, warnte der Experte. Es sei "wirklich bedrohlich", dass der IS-Ableger ISPK zu immer mehr Anschlägen in Europa fähig sei. "Dazu kommt natürlich die ganze aufgeheizte Situation mit Gaza, die IS und Al-Qaida ebenfalls für sich nutzen wollen". 

    Grundsätzlich sei der Dschihadismus "auch hierzulande wieder zur größten Terrorgefahr geworden". Neumann erwartet, dass die deutschen Sicherheitsbehörden diese Gefahr im Blick behalten.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Terror-Experte Peter Neumann warnt vor steigender Terrorgefahr rund um Ostern, besonders durch die Drohung des IS, der dazu aufruft, Christen und Juden anzugreifen
      • Neumann sieht die Nachricht als Erinnerung der Terroristen, dass mit weiteren Angriffen zu rechnen sei, und betont die Ernsthaftigkeit der Bedrohung, insbesondere durch den IS-Ableger ISPK in Europa
      red
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