Österreich
Ischgl-Prozess – Klage auch gegen Adlerrunden-Hotelier
Beim Prozess der Ischgl-Opfer wird nicht nur die Republik, sondern auch ein prominenter Hotelier der Adlerrunde geklagt – er wird nach Wien geladen.
Nach der Wende in der Ischgl-Klage – das Oberlandesgericht ließ die zuvor abgewiesene Klage zu – kommt es schon bald zum Gerichts-Showdown: Neben der Republik richtet sich die Klage der Ischgl-Opfer auch gegen einen Tiroler Hotelier. Die öffentliche und mündliche Verhandlung findet am 9. September am Landesgericht für Zivilrechtssachen in Wien statt, das verkündete der Verbraucherschutzverein (der Dutzende Opfer vertritt) am Mittwoch in einer Aussendung.
Hotelier muss vor Gericht aussagen
Der bekannte Tiroler Hotelier ist auch prominentes Mitglied der "Adlerrunde". Zur Verhandlung muss der Unternehmer höchstselbst in die Hauptstadt einreisen. Denn die von ihm beantragte Videokonferenz lehnte der Richter ab.
Die Verhandlung wurde auf volle vier Stunden anberaumt – "das bedeutet, dass der Hotelier auf jeden Fall ausführlich Rede und Antwort stehen muss für das, was damals in Ischgl passierte", erklärte VSV-Chef Peter Kolba.
Eine Angestellte seines Hotels habe damals der Klägerin auf Nachfrage fälschlich mitgeteilt, dass in Ischgl kein Problem mit Covid bestehe. Neben dem bekannten Hotelier wird auch von der Republik Österreich Schadenersatz gefordert für das Behörden-Versagen in Ischgl ab dem 5. März 2020.
Tausende wurden damals im Ski-Ort infiziert. Für einige mit schlimmen Folgen. Ein Deutscher mit Long Covid fordert 100.000 Euro an Schmerzengeld, sowie für Heilungs- und Pflegekosten und Verdienstentgang.