"Müssen dagegenhalten"
IS-Propaganda an Schulen – jetzt reagiert Minister
Nach dem schockierenden Fall einer IS-Zelle in St. Pölten kündigte Innenminister Gerhard Karner neue Maßnahmen an den Schulen an.
Große Aufruhr im beschaulichen St. Pölten: Schon vergangenes Jahr wurde dort ein Graffiti-Sprayer ausgeforscht, der IS-Parolen an Wände sprühte und zu einer Haftstrafe verurteilt. Wieder in Freiheit soll er zahlreiche Jugendliche für den Islamischen Staats rekrutiert haben – mehr dazu hier.
Einer der Älteren, ein 15-Jähriger, wurde daraufhin selbst zum Rekrutierer. Den Stein des Anstoßes lieferten besorgte Eltern, denen von seiner Radikalisierung erzählt wurde. Laut Roland Scherscher, Leiter des Landesamts für Verfassungsschutz und Extremismusbekämpfung Niederösterreich, habe er sich etwa plötzlich traditionell-islamisch gekleidet und bei Exkursionen einen IS-Ring getragen, später sogar weibliche Lehrkräfte abgelehnt.
160 neue Beamte
Das Innenministerium will deswegen Maßnahmen zur Prävention solcher Propagandaverbreitung an Schulen setzen. "Letztendlich müssen wir in die Schulen, wir müssen in die Vereine, um hier zu sensibilisieren, um aufzuklären", sagt Minister Gerhard Karner auf "Ö1". Letztlich seien das Kinder im Alter von zwölf oder 13 Jahren, die ich hier etwas "vorgaukeln lassen, wo wir einfach dagegenhalten müssen als Gesellschaft".
Konkret sollen deshalb einerseits Lehrer besser geschult werden, um Expertise aufzubauen und solche Vorgänge zu erkennen, andererseits soll es aber auch 160 neue Beamte in diesem Bereich geben.