IS-Fanatiker Beran wollte "Ungläubige in Wien" töten

Vor genau zwei Wochen schmiss der Terror-Verdächtige Beran A. seinen Job bei einem metallverarbeitenden Konzern in Niederösterreich. Seine Worte damals: "Ich habe noch Großes vor!" Seitdem bereitete sich der 19-Jährige aus Ternitz minutiös auf ein geplantes Massaker bei einem der Taylor Swift-Konzerte in Wien vor.

Vor Ermittlern legte er jetzt ein umfangreiches Geständnis ab, "Heute" rekonstruiert seinen Terror-Plan. Der Angriff – bei dem unzählige junge lebensfrohe Menschen sterben sollten – war besonders perfide vorbereitet.

Heute ab 16 Uhr wollte er töten

Ab 16 Uhr am Donnerstag öffnete sich für den Terroristen das Zeitfenster zum Töten. Da hätten Securitys die Tore zum Ernst-Happel-Stadion in Wien aufgesperrt. Der Verdächtige wollte Donnerstag oder Freitag zuschlagen.

Der Attentäter plante, mit einem Auto bis vor das Stadion zu fahren. Zu diesem Zweck wollte er sich als Polizist ausgeben. Die Ermittler fanden in Berans Haus ein Fake-Blaulicht und auch eine Sirene. "Sie wurden bereits testweise verwendet", sagt DSN-Direktor Omar Haijawi-Pirchner.

Mit Auto und Blaulicht in Menge rasen

Der Mann wollte so viele Menschen wie nur möglich mit seiner Tat in den Tod reißen. Vor dem Stadion wären heute etwa 20.000 Fans versammelt, die keine Tickets für die Show bekommen haben, aber trotzdem in der Nähe ihres Idols sein wollten.

Mit dem Auto plante der Festgenommene in die Menge zu rasen. Dann wollte er wohl aussteigen und mit Stichwaffen weitere Menschen töten. Als tödlichen Höhepunkt sollte er eine selbstgebastelte Bombe zünden. Dabei würde er auch sich selbst in die Luft jagen. Das Ausmaß des Terrors wäre unermesslich.

Die Hausdurchsuchung in Ternitz ergab: Diesen Plan hätte er wohl umsetzen können.

Die Polizei fand in seinem Haus funktionstüchtigen Sprengstoff, Zünder und sonstige Utensilien. Dazu noch Macheten und Messer. Sogar 21.000 Euro Falschgeld hatte er gebunkert.

Zweiter Verdächtiger im Stadion festgenommen

Noch unklar ist die Rolle eines weiteren Verhafteten. Der 17-Jährige wurde am Gelände des Konzerts geschnappt. Er war bei einem "Facility-Unternehmen" angestellt, hätte am Konzert gearbeitet. Offen bleibt: Was sollte er im Inneren des Stadions machen? Er stand jedenfalls in den vergangenen Tagen intensiv in Kontakt mit dem Haupt-Verdächtigen.