Spiele-Test
"Iron Marines Invasion": Knallhart-Taktik im Comic-Look
Die "Kingdom Rush"-Macher wollen es wieder wissen und schicken "Iron Marines Invasion" auf den PC – ein taktisch wundervolles Unterfangen.
Die Ironhide Game Studios haben sich mittlerweile am Spiele-Sektor einen großen Namen erarbeitet. Nachdem die Entwickler aus Uruguay das Tower-Defense-Videospiel "Kingdom Rush" auf iPhones und iPads brachte, folgten schließlich Ausgaben auch für Android und weitere Plattformen sowie Fortsetzungen und Spin-offs. Und auch der Namen "Iron Marines" tauchte bereits vor sechs Jahren auf, ebenfalls zuerst als Mobile Game und danach als Echtzeitstrategiespiel für den PC. Im Vorjahr dann kam "Iron Marines Invasion" auf die Tablets und Smartphones weltweit – und ist nun auch für den PC auf Steam erhältlich. "Heute" hat das taktisch überzeugende Abenteuer getestet.
Die "Iron Marines"-Games zeigen sich als Besonderheit grafisch als eine Mischung aus "Warhammer 40.000" und einem Walt-Disney-Cartoon. "Iron Marines Invasion" macht da weiter, wo der erste Teil aufgehört hat, aber ihr könnt es auch ohne Probleme als eigenständige Erfahrung spielen, ohne viel vom Kontext zu verlieren. Falls ihr das erste Spiel nicht gespielt habt, ist nur die Lernkurve etwas steiler, da es sich jedoch um die PC-Umsetzung eines Mobile Games handelt, stellt das für Kenner des Genres überhaupt kein Problem dar. Genau wie sein Vorgänger ist "Iron Marines Invasion" ein herausforderndes Echtzeitstrategiespiel (RTS) mit jeder Menge Science-Fiction-Flair.
Das Spiel ist eine Art "Starcraft Lite"
Und das in bester "Warhammer 40.000"- bzw. "Starcraft"-Manier, das gekonnt und farbenfroh euren strategischen Kampf um das Überleben der Space Iron Marines inszeniert. Gerade auf Tablets tauchte "Iron Marines Invasion" schnell in den Listen der besten Strategiespiele auf, doch wie schlägt sich das Spiel am PC? Auch wenn "Iron Marines Invasion" zum Start nur knapp 15 Euro kostet, gibt es hier in diesem Genre viele Mitbewerber aller Gewichtsklassen. Für diejenigen, die "Iron Marines" nicht gespielt haben, sich nicht so gut auskennen, würden wir die Serie als "Starcraft Lite" bzw. "Dawn of War II Lite" beschreiben, allerdings mit einem stärkeren Fokus auf den Kampf als auf den Aufbau.
Natürlich gibt es in Invasion diese Komponenten, aber ihr werdet die meiste Zeit damit verbringen, Karten zu erkunden und euch mit Horden von Bösewichten zu duellieren, anstatt eine undurchdringliche Verteidigungsmauer zu errichten. Die Geschichte hinter "Invasion" ist sehr einfach: Ihr seid Teil einer galaktischen Föderation, deren Aufgabe es ist, gewalttätige Bedrohungen wie die gefürchteten Raad auszuschalten und die bekannte Galaxie sicher und wohlhabend zu halten. Dabei wird die Geschichte zwischen den Missionen in kurzen Comic-Sequenzen erzählt. Diese sind zwar knuffig gemacht, doch im Grunde dreht sich hier alles um das eigentliche Gameplay und das ist auch gut so.
Nichts vom Charme der Mobile-Version eingebüßt
"Iron Marines Invasion" ist ein wunderbares Spiel für zwischendurch, das war schon auf den mobilen Plattformen so und das trifft nun auch am PC zu. Wenn neue Bedrohungen auf Planeten im ganzen Sternensystem auftauchen, stellt ihr ein Team zusammen und setzt es auf Missionen und Spezialeinsätze gegen deine zahlreichen Feinde ein. Jede Mission besteht aus einem bestimmten Helden (das sind knallharte Einheiten, weiblich wie männlich, mit ganz besonderen Fähigkeiten, die eure Truppe anführen) und Trupps, die aus drei Einheiten einer bestimmten Spezialität bestehen, wie Ranger, Scharfschützen, Bomber und sogar Lufteinheiten und Mechs.
Der jeweilige Held verfügt über eine Reihe von ultimativen Fähigkeiten, die mit Abklingzeiten arbeiten. Wenn sie eingesetzt werden, verleihen die Spezialfähigkeiten den Trupps in der Nähe Rüstung, führen Spezialangriffe aus, rufen Verstärkungstruppen herbei und vieles mehr. Darüber hinaus können Sie bis zu drei Waffen ausrüsten, die ihr mit der Spielwährung kaufen könnt. Diese sind nicht notwendig, um zu gewinnen, aber sie können sehr hilfreich sein, um das Blatt in hitzigen Kämpfen zu wenden. Wenn ihr das Gefühl habt, dass euer Trupp ein bisschen mehr Schwung braucht, könnt ihr Geschütztürme, gezielte Bombenabwürfe und sogar Sanitäter einsetzen, um euch den Weg zum Sieg zu bahnen.
Bonuswaffen, Bosskämpfe und Powerups
In der Natur der Sache liegt es, dass diese Bonuswaffen besonders bei Bosskämpfen nützlich sind. Als ob das alles noch nicht genug wäre, gibt es auch noch einen riesigen Fertigkeitenbaum voller Powerups, mit denen man herumspielen kann. Das Beste ist, dass ihr eure Auswahl jederzeit zurücksetzen könnt. Eine tolle Neuerung ist auch die Möglichkeit eure Truppen während der Missionen auszutauschen. All diese Elemente hängen natürlich zusammen und spielen ineinander, sie bilden so gemeinsam ein komplexes System, das zum Experimentieren und zum schnellen Ändern von Strategien anregt, wenn die Dinge nicht so laufen, wie man will.
Für blutige Anfänger ist Iron Marines Invasion, wie schon oben erwähnt, nicht mehr ganz so einsteigerfreundlich wie der erste Teil. Man kann es aber auf jeden Fall, auch dank der drei Schwierigkeitsgrade, jedem empfehlen, der einmal ein eher leichtgewichtigeres RTS mit Science-Fiction-Setting spielen möchte. Kommen wir zu den Unterschieden zwischen der mobilen Version für iOS und Android und der PC-Version. Nun, da ist zum einen der Preis, der am PC mit 14,97 Euro rund dreimal so hoch ist. Dafür gibt es überhaupt keine Ingame-Käufe. Zwar ist "Iron Marines Invasion" da wie dort ein Premium-Game, allerdings gibt es eine Reihe von Bonusinhalten wie neue Helden oder Einheiten, diese sind am PC alle enthalten und werden im Laufe des Spielverlaufs nach und nach freigeschaltet.
"Iron Marines Invasion": Knallhart-Taktik im Comic-Look
Die Steuerung am PC wurde mit Keyboard und Maus sehr gut umgesetzt und geht leicht von der Hand. Bei unserem Test am Steamdeck merkte man schnell, dass das Spiel für den Handheld nicht nativ angepasst wurde, sodass man sich die Steuerung selbst konfigurieren muss, dann spielt sich das Spiel aber auch hier gut und dank Steam Cross-save konnten wir so fliesend, zwischen den Missionen hin- und herwechseln. Mit einigem Feintuning bei der Steuerung würde das Spiel sicher auch auf der Switch eine sehr gute Figur machen. Am Pc jedenfalls ist "Iron Marines Invasion" wunderbare Knallhart-Taktik im Comic-Look.