EURO-Generalprobe
"Irgendwas gespielt!" Rangnick-Kritik nach ÖFB-1:1
Die Siegesserie ist gerissen, doch nach dem 1:1 im letzten Testspiel gegen die Schweiz fährt Österreichs Fußball-Team ungeschlagen zur EURO.
Neun Tage vor dem Auftaktspiel gegen Frankreich (17. Juni) brachte Christoph Baumgartner die ÖFB-Elf bereits nach fünf Minuten in Front, schloss einen Sololauf über das halbe Feld eiskalt ab, bezwang den Schweizer Weltklasse-Schlussmann Yann Sommer. Der Ausgleich der Eidgenossen gelang dann in der 26. Minute durch einen Abpraller von Silvan Widmer, der goldrichtig stand, als Österreichs Nummer zwei Heinz Lindner einen Ball ausließ.
Österreich spielte zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. Im ersten Durchgang ließen sich Konrad Laimer und Co. von den Schweizern tief in die eigene Hälfte hineindrücken, kamen kaum zu Entlastungen, während Rot-Weiß-Rot den zweiten Durchgang mit viel Ballbesitz dominierte.
"Irgendetwas gespielt"
Vor allem die Spielweise in der ersten Halbzeit passte Teamchef Ralf Rangnick so gar nicht, deshalb übte der 65-Jährige nach dem Spiel bei "Servus TV" deutliche Kritik an seiner Elf. "In der zweiten Halbzeit habe ich gesehen, was ich sehen wollte. Aber in der ersten Halbzeit haben wir irgendwas gespielt. Im dritten Gang, aber nie im fünften oder sechsten Gang. Unser Problem war, dass wir im Energiesparmodus gespielt haben. Das geht auch in einem letzten Testspiel nicht", wurde der Deutsche deutlich.
Schweiz gegen Österreich: Die Noten.
Deshalb wurde es in der Halbzeitpause in der Kabine auch etwas lauter, wie Rangnick durchblicken ließ. "Es ist darum gegangen, den Spielern klarzumachen: Ein bisschen Pressing geht halt nicht. Entweder richtig, oder gar nicht. Das habe ich der Mannschaft auch gesagt. In der zweiten Halbzeit war das viel besser", unterstrich der ÖFB-Teamchef.
Das ist der ÖFB-Kader für die EURO 2024 in Deutschland
Das habe nach dem Seitenwechsel dann wesentlich besser funktioniert. "Da haben wir aggressiver gespielt, es hat ausgesehen, wie ein Heimspiel. Wir haben das Spiel unter Kontrolle gebracht, das heißt aber nicht, dass wir alles richtig gemacht haben", meinte Rangnick, der seinen Spielern nun drei Tage frei gibt. "Sie sollen nicht in der Welt herumfliegen, sie sollen etwas machen, was ihnen gut tut", betonte der ÖFB-Coach. Am Mittwoch kommt das ÖFB-Team dann in Berlin zusammen.