Oberösterreich

Intensiv-Chefpfleger: "Uns geht das Personal aus"

Die Situation auf den Intensivstationen spitzt sich immer mehr zu. Den Spitälern geht langsam das Pflegepersonal aus.

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Markus Reiter (58) ist Leiter der Intensivstation im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr.
Markus Reiter (58) ist Leiter der Intensivstation im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr.
privat/ OÖ Gesundheitsholding

"Betten haben wir genug und auch Beatmungsgeräte lassen sich organisieren, was aber zum Problem wird, ist das Personal, das die Patienten betreut. Wir haben einen Besetzungsmangel", sagt Markus Reiter, Intensiv-Chefpfleger aus Steyr. Er ist für den Dienstplan auf der Intensivstation am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr zuständig.

Wie er den Dienst auf seiner Station für die nächsten drei bis vier Tage aufteilen soll, weiß er aktuell noch nicht. Es sei ein Kämpfen und Ringen um die Mitarbeiter, erzählt er im "Heute"-Gespräch.

Aufgrund der aktuellen Situation müsse man die gesetzlichen Arbeitszeitregelungen ohnehin weitgehend außer Acht lassen. Allerdings sei die Besetzung ein Balance-Akt, so Reiter.

Personalmangel auf der Intensiv gefährdet auch Grundversorgung

Die Mitarbeiter bräuchten auch Zeit, zum sich zu erholen, länger andauernde Überlastungen würden früher oder später zu Dienstausfällen führen. Um das Intensiv-Personal zu entlasten, muss an anderer Stelle Personal abgezogen werden. Und das, obwohl es generell schon einen Personalmangel bei den Pflegekräften gibt, wie der Chef-Intensivpfleger erklärt.

Die Entscheidung, wo Personal eingespart wird, trifft die Krankenhausleitung. "Das sind schwerwiegende Entscheidungen, die zwar die akute Not auf der Intensivstation lindern, aber gleichzeitig damit Probleme bei der Grundversorgung schaffen", so Reiter. Für die Intensiv brauche es fachkundiges Personal, das finde man zum Beispiel im OP-Bereich, erklärt der 58-Jährige.

Höhepunkt steht noch bevor

Der Steyrer geht davon aus, dass ein Pfleger bald nicht nur einen Patienten zu betreuen haben wird, sondern gleich zwei bis drei. Die Kurve der 4. Welle ging in den letzten Tagen steil nach oben, man sei aber noch lange nicht am Höhepunkt angelangt. Bis sich Covid-Symptome bei Erkrankten zeigen, kann es bis zu 14 Tage dauern.

Aktuell liegen alleine in OÖ 79 Personen auf der Intensivstation, 415 auf der Normalstation. Innerhalb von 24 Stunden gab es elf Corona-Tote (Stand: Dienstagfrüh).

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