Wegen Zeitstempel

"Insolvenz war bekannt!" Wiener fühlt sich betrogen

Am Montag meldete FTI, der drittgrößte Reisekonzern Europas, Insolvenz an. Ein Wiener hat allerdings kürzlich noch gebucht, fühlt sich jetzt betrogen.

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"Insolvenz war bekannt!" Wiener fühlt sich betrogen
Eine Online-Meldung stimmt einen Wiener jetzt stutzig. Laut dem Datum war die Insolvenz bereits am 24.05. bekannt.
Leserreporter / Unsplash

Am 25. Mai buchte Daniel B. einen Urlaub über FTI von Wien nach Antalya (Türkei) – Kostenpunkt: 1.237,00 Euro. Ein paar Tage später folgte schließlich die Hiobsbotschaft: Das Reiseunternehmen meldete Insolvenz an.

Alle bis dahin gebuchten Reisen sind somit hinfällig gewesen. Auch der geplante Trip des Wieners fällt ins Wasser. Dabei hat er die Überweisungssumme erst vor wenigen Tagen getätigt. Des Weiteren erhebt der Wiener jetzt schwere Anschuldigungen:  "Die Information der Insolvenz war schon viel früher bekannt!"

Wiener fühlt sich betrogen: "Insolvenz war bekannt!"

Als Daniel B. von der Insolvenz erfahren hat, und im Anschluss die Servicestelle telefonisch nicht erreichen konnte, stellte er Nachforschungen an. Auf der Homepage eines Reiseanbieters stieß er dann auf folgende Information: "Gesellschaften der FTI-GROUP melden Insolvenz an."  Die Eilmeldung zierte folgendes Veröffentlichungsdatum: 24.05.2024. Der Wiener war daraufhin einfach nur geschockt. Laut Zeitstempel ist die Insolvenz somit viel länger bekannt.

"Warum wurden immer noch Reisen verkauft? Auch im Zeitraum von 25. 5. bis vor meiner Zahlung am 29.5. gab es keinerlei Informationen darüber!", ärgert sich Daniel. Er hat einen Tag vor der Überweisung das erste Mahnschreiben erhalten. Daher versteht er aktuell absolut gar nichts mehr.

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"Technischer Fehler" – Reiseunternehmen klärt auf

"Heute" kontaktierte den Anbieter, der mit der Website "5VORFLUG" in Verbindung steht. Nach einer Überprüfung der auf den 24.05 datierten Meldung konnte das Rätsel schnell gelöst werden.

Laut der Pressestelle handelt es sich um einen technischen Fehler. Für die Meldung wurde nämlich ein falscher Zeitstempel verwendet: "Wir sind gerade dabei, das auszubessern! Die Insolvenz ist aber erst seit 03.06. bekannt!"

Natürlich verstehe ich, dass der Kunde sauer ist, wenn er erst relativ kurz vor der Insolvenz seine Reise gebucht hat.
restplatzboerse.at
Pressesprecher

"Heute" stand ebenfalls in Kontakt mit "restplatzboerse.at". Das Unternehmen äußerte sich zu den aktuellen Vorkommnissen und versichert: "Die Meldung zur Insolvenz kam am Montag raus. Wir haben die Angebote daraufhin schnellstmöglich offline genommen. Zu dem Zeitpunkt, als diese verkündet wurde, hatte FTI es aber bereits so eingestellt, dass keine Buchungsanfragen entgegengenommen werden können. Es waren somit seit dem Zeitpunkt der Insolvenzverkündung auf unserer Website die Angebote von FTI weder prüfbar noch buchbar."

Laut dem Unternehmen werde jedes Angebot auf der Homepage vor der Buchung zuerst beim Veranstalter auf Vakanz geprüft: "Natürlich verstehe ich, dass der Kunde sauer ist, wenn er erst relativ kurz vor der Insolvenz seine Reise gebucht hat. Es liegt aber in der Natur einer Insolvenz, dass vorher niemand davon Bescheid weiß, auch nicht wir als Reisevermittler. Wie Sie sich denken können, bemühen wir uns derzeit sehr, unseren betroffenen Kunden zu helfen."

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    26.06.2024: <a data-li-document-ref="120044557" href="https://www.heute.at/s/bei-leberkaessemmel-preis-muss-wiener-erstmal-schlucken-120044557">Bei Leberkässemmel-Preis muss Wiener erstmal schlucken</a>
    Picturedesk / Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Wiener fühlt sich betrogen, nachdem der Reisekonzern FTI Insolvenz angemeldet hat, obwohl die Insolvenz bereits am 24.05
    • bekannt war
    • Der Reiseanbieter erklärt den Vorfall als technischen Fehler und betont, dass sie nach Bekanntgabe der Insolvenz keine Buchungen mehr entgegengenommen haben
    • Betroffene Kunden werden derzeit unterstützt
    red
    Akt.