Niederösterreich
Influencer geben Lehrberufen neuen Hype
Das Arbeitsmarktservice Niederösterreich startet eine TikTok-Kampagne mit Influencern. 1.437 Lehrstellen sind derzeit offen.
Weil es mittlerweile mehr Lehrstellenangebote als Lehrstellensuchende gibt, geht das Arbeitsmarktservice (AMS) Niederösterreich neue Wege. Am Freitag wurde in St. Pölten eine Kampagne mit einem TikTok-Influencer präsentiert. Die Initiative findet in Kooperation mit den Sozialpartnern statt.
TikToker geht mit Videos in Schulen
Die anhaltende Nachfrage nach Arbeitskräften bildet sich laut einer AMS-Aussendung am niederösterreichischen Lehrstellenmarkt klar ab: Ende März seien fast doppelt so viele sofort verfügbare Lehrstellen (1.437) wie Lehrstellensuchende (797, davon 320 Mädchen) verzeichnet worden. Das AMS habe für 2022 das Ziel, 3.368 junge Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, die lehrstellensuchend vorgemerkt sind, beim Einstieg zu unterstützen.
Im Rahmen der am Freitag vorgestellten Initiative produziert der 16-jährige TikTok-Influencer Marvin Teufl Videos über Lehrberufe und geht damit gemeinsam mit dem AMS und Lehrlingen in niederösterreichische Schulen. "Wir möchten die Jugendlichen dort abholen, wo sie sind: in den sozialen Netzwerken und in der Schule", erklärte AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich.
"Wollen Junge für einen Lehrberuf begeistern"
"Wir unterstützen neue und innovative Formate, damit Unternehmen auf die duale Ausbildung setzen und um mehr junge Menschen für einen Lehrberuf zu begeistern", betonte Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich und Vorsitzender des ÖGB Niederösterreich. Als ganz entscheidend bezeichnete er zudem die "Berufsorientierung, die frühzeitig fix im Schulsystem verankert werden muss". Johannes Schedlbauer, Direktor der Wirtschaftskammer NÖ, wies drauf hin, dass die Lehrlingssuche für viele Betriebe immer schwieriger werde, obwohl die Ausbildung hochqualitativ sei und jungen Menschen beste Zukunftschancen biete. "Die Entscheidung, ob eine Lehre oder eine weiterführende Schule angestrebt wird, wird leider oft von den Noten und weniger von Interessen, Vorlieben und Begabung der Jugendlichen abhängig gemacht", stellte die niederösterreichische Landeskoordinatorin für Polytechnische Schulen, Alexandra Huber-Lechner, fest.