Wirtschaft

Inflations-Keule hält! Österreicher kaufen weniger ein

Laut einer Schnellschätzung der Statistik Austria geht die Inflation langsam zurück. Das Kaufverhalten der Österreicher bleibt dennoch zurückhaltend. 

Laut einer Analyse der JKU Linz erholt sich das Konsumverhalten in Österreich nur sehr schleppend.
Laut einer Analyse der JKU Linz erholt sich das Konsumverhalten in Österreich nur sehr schleppend.
Getty Images/iStockphoto

Obwohl die Inflation im März, laut Schnellschätzung der Statistik Austria, geringer ausfällt als in den Vormonaten, ist das Konsumklima in Österreich anhaltend schlecht. Zu diesem Befund kommen die Studienautoren des Instituts für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) der JKU Linz in ihrer aktuellen Analyse. Die leichte Entspannung bei der Preisentwicklung sei demnach noch nicht bei den Konsumenten angekommen. 

Das Konsumklima verbessere sich nur sehr langsam. Die Langzeitanalyse des IHaM zeigt, dass 30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung wegen der steigenden Einzelhandelspreise weniger Waren einkaufen. Über die drei Befragungszeitpunkte (April 2022, September 2022 und April 2023) hinweg ist der Wert stabil. Bereits seit einem Jahr hält die Kaufzurückhaltung in Österreich nun also schon an. Eine Besserung ist laut den Experten nicht in Aussicht.

Aktionen besonders beliebt

Denn: Drei Viertel der Konsumenten gehen davon aus, dass die Einzelhandelspreise in den nächsten drei Monaten weiter steigen werden. Das sei ein bedeutender Faktor für das Kaufverhalten, so das IHaM – Einstellungen würden es bekanntlich stark beeinflussen. Auch in anderen Hinsichten hat sich seit Beginn der Teuerungswelle wenig verändert.

Ungebrochen viele Österreicher greifen auf Aktionen zurück: 75 Prozent achten nach wie vor verstärkt darauf, verbilligte Produkte zu identifizieren. Im April 2022 wurde der selbe Werte festgestellt, im September kam es zu einem leichten Rückgang auf 68 Prozent. 59 Prozent greifen aktuell auf günstigere Einzelhandelsprodukte (z.B. Eigenmarken) zurück.

Immer weniger konsultieren das Internet

Anfangs versuchten einige Konsumenten, die Preisanstiege durch vermehrte Internet-Recherchen abzumildern und so auf billigere Alternativen zu stoßen. Im April gaben 43 Prozent an, im Internet nach günstigen Produkten zu suchen. Ein halbes Jahr später, im September, waren es schon nur mehr 28 Prozent. Aktuell sind es noch 29 Prozent.

Relativ konstant hielt sich das vermehrte Online-Shopping. Im vergangenen April versuchten 20 Prozent der Österreicher, durch mehr Online-Bestellungen auf die gesteigerten Preise zu reagieren. Im April 2023 sind davon noch 17 Prozent über. 

Begrenzte Sparmöglichkeiten

Lediglich 15 Prozent der erwachsenen Österreicher möchten bzw. können Ausgaben zurückfahren, um nicht bei ihren Einkäufen sparen zu müssen. Im September 2022 waren es 16 und im April 2022 11 Prozent. Für Einkäufe auf Erspartes zurückzugreifen kommt nur für 8 Prozent der Konsumenten in Frage. Damit liegt der aktuelle Anteil in etwa auf dem Niveau vor einem halben Jahr (11 Prozent) sowie vor einem Jahr (9 Prozent). 4 Prozent wollen aktuell ihr Bankkonto für ihre Besorgungen im Einzelhandel überziehen. Auch hier zeigen sich im Zeitablauf kaum relevante Veränderungen. 

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