Niederösterreich

"In Zukunft kein richtiges Freibad mehr in Amstetten"

Die Sorge bei der SP ist groß, dass das Badeangebot in Amstetten ausgedünnt wird. Die VP ortet seitens der SP eine Negativ-Kampagne.

Erich Wessely
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Vizebürgermeister Gerhard Riegler und Baustadtrat Bernhard Wagner vor dem Naturbad.
Vizebürgermeister Gerhard Riegler und Baustadtrat Bernhard Wagner vor dem Naturbad.
SPÖ Amstetten

In einer Pressekonferenz präsentierten ÖVP und Grüne ihre Pläne für das Amstettner Naturbad. "Im Außenbereich soll in naher Zukunft nur noch ein Wasserspielplatz Platz finden. Die Erlebnisbecken, die Rutschen und auch der Sprungturm müssen weichen. Damit gehört das Freibad mit Ende der heurigen Saison der Vergangenheit an", heißt es in einer Aussendung der SPÖ Amstetten.

"Nicht im Sinne der Amstettner"

„Die präsentierten Pläne für den Umbau des Hallenbades und Freibades sind für uns weder durchdacht, noch auf die Anliegen der Bürger abgestimmt“, sagt SP-Stadtrat Bernhard Wagner. „Die Pläne bedeuten nämlich, dass wir in Zukunft kein richtiges Freibad mehr haben werden. Schließlich wollen ÖVP und Grüne ja alle Freizeitbecken, die Rutschen, den Schwimmteich und auch den Sprungturm wegreißen und ersatzlos streichen. Das ist sicher nicht im Sinne der Amstettner“, ärgert sich Wagner über die neuen Planungen.

"Wer baden will, muss künftig zur Ybbs gehen"

Auch Vizebürgermeister Gerhard Riegler übt Kritik an den Ankündigungen: „Wir brauchen ein attraktives Naturbad für die Menschen in Amstetten, statt einem ,Park' ohne Rutschen, Becken und Sprungturm. Baden wird damit am Freibadareal in Zukunft nicht mehr möglich sein. Wer baden will, der muss künftig zur Ybbs gehen. Für viele Menschen, wie zum Beispiel Jugendliche oder Familien mit Kindern, ist das natürlich keine Alternative. Dazu kommt, dass die Belastung für das Natura 2000-Schutzgebiet am Ybbsareal deutlich zunehmen wird. Wer im Sommer schon einmal bei der Ybbs war, der weiß, dass das Ybbsufer schon jetzt sehr stark frequentiert ist. Außerdem kommt es natürlich zu erheblichen Umweltbelastungen und auch zu Gefahrenquellen, die bei noch höherer Auslastung auftreten.“

"Draußen nahezu kein Angebot mehr"

Dass der Außenbereich in Zukunft kostenfrei wird, treibt dem Vizebürgermeister ein Lächeln ins Gesicht. Riegler: „Natürlich wird der Außenbereich kostenfrei, schließlich gibt es draußen auch nahezu kein Angebot mehr. In Wahrheit wird ja aus dem Freibad eine Liegewiese mit Wasserspielplatz. Der Zugang zur Ybbs ist ohnehin seit Jahr und Tag gratis.“

"Umfassende Sanierung des Hallenbades"

Für die SP-Fraktion ist klar, dass es andere Pläne braucht, um in Amstetten auch in Zukunft ein Bad zu haben, dass allen Anforderungen gerecht wird. Das trägt maßgeblich zur Lebensqualität in unserer Stadt bei. „Es braucht rasch eine umfassende Sanierung des Hallenbades und der Sauna, wie wir sie schon länger geplant haben. Dieses Projekt hätte man mit etwas gutem Willen sicher stemmen können. Dazu gehören auch ein rascher Ausbau der Sauna, ein zusätzliches Schwimmbecken sowie Modernisierung des bestehenden Angebots“, erklärt SP-Klubsprecher Helfried Blutsch.

Keine Freigabe mehr für Rutschen?

VP-Fraktionsobmann Markus Brandstetter konterte gegenüber der "NÖN" die Kritik: "Drei Rutschen und ein Sprungturm werden seitens des TÜV nach dieser Saison keine Freigabe mehr bekommen und müssten ohnehin spätestens 2022 abgerissen werden. Das Hallenbad selbst wird von Experten statisch als bedenklich und abbruchreif eingestuft - nach nur 20 Jahren Betriebszeit. Und der Badeteich kostete tausende Liter wertvolles Amstettner Trinkwasser, weil er lange Zeit undicht war."

"Luxusprojekt sieht nicht einmal ein Sportbecken vor"

Zudem wies Brandstetter daraufhin, dass ein von der SP gefordertes "Luxusprojekt um 25 Millionen Euro nicht einmal längerfristig ein Sportbecken im Freien vorsieht. Es geht der SPÖ nur darum, das Projekt der Stadtführung schlecht zu reden."

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