Wieder AMA-Gütesiegel! 

In Steiermark-Betrieb fressen sich Schweine gegenseitig

Der Verein gegen Tierfabriken deckt wieder einen grauenhaften Schweinemastbetrieb in der Steiermark auf - wieder mit AMA-Gütesiegel! 

Heute Tierisch
In Steiermark-Betrieb fressen sich Schweine gegenseitig
Die neuesten Bilder eines steirischen Schweinemast-Betriebes sind nichts für schwache Nerven. 
©VGT

Nach der neueste Aufdeckung des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) müsste auch den letzten Zweifler zum veganen Schnitzel greifen lassen. In der Schweinemast eines Funktionärs der Styriabrid im Bezirk Leibnitz fressen sich die blutigen, verletzten und missgebildeten Schweine sogar gegenseitig! 

System "Vollspaltenboden"

Ein Schwein liegt zitternd am Boden - hinter ihm beißen blutverschmierte Artgenossen und Artgenossinnen in den herausquellenden Mastdarmvorfall des Schweins. Hautfetzen hängen an der offenen Wunde. Das Tier springt auf und versucht verzweifelt, zu entkommen - doch in der engen Bucht mit 30 anderen Schweinen gibt es keinen Rückzugsort.

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    Warnung der Redaktion
    Warnung der Redaktion
    20 Minuten

    Diese drastischen Szenen sind in den Aufnahmen aus einer riesigen steirischen Vollspaltenboden-Mast zu sehen, die dem VGT vergangene Woche zugespielt worden sind. Der Betreiber der Anlage ist Aufsichtsrat der Styriabrid - der größte steirische Vermarkter, Berater und Serviceanbieter für Schweinebetriebe. Styriabrid vertritt nach eigenen Angaben mehr als die Hälfte der steirischen Schweinebauern - mehr als 1.200 Betriebe.
    Der aufgedeckte Mastbetrieb hat das AMA-Gütesiegel. Der VGT hat Anzeige erstattet.

    Kannibalismus und Missbildungen

    Der Kannibalismus im Fall des Schweins mit Mastdarmvorfall ist bei weitem nicht das einzige Tierleid, das in den Fotos und Videos zu sehen ist. Ein junges Schwein leidet an einem Fußball-großen Abszess am Hals. Auch dieses Tier wurde nicht separiert. In einer anderen Bucht befinden sich gleich mehrere kranke und verletzte Schweine: Ein weiteres Schwein mit Mastdarmvorfall, ein stark humpelndes Tier mit Gelenksveränderungen und offenen Wunden. Auch diese Tiere müssen auf Beton-Vollspaltenboden leben. Ein Jungschwein in einem anderen Bereich des Stalls leidet an einem prall gefüllten "Blutohr", etliche andere Schweine zeigen Ohrspitzennekrosen und -verletzungen.

    Das Tierleid in diesem Stall ist brutal und die Haltung auf Vollspaltenböden trägt enorm dazu bei ...
    David Richter
    VGT-Campaigner

    VGT-Campaigner David Richter hat die Aufnahmen gesichtet: "Das Tierleid in diesem Stall ist brutal. Die Haltung auf Vollspaltenboden trägt enorm dazu bei. Selbst die Tiere in der vermeintlichen 'Krankenbucht' müssen auf den Betonspalten leben. Dass diese grauslichen Szenen in einem Stall eines hohen Funktionärs der Styriabrid passieren, macht deutlich, wie verdorben das System 'Vollspaltenboden' wirklich ist."

    Bitte unterschreibe auch du die Petition zur längst überfälligen Beendigung der schrecklichen Ursache von soviel Tierleid - den Vollspaltenböden:
    UNTERSCHREIBE JETZT

    BITTE ENDLICH VERBOT DES VOLLSPALTENBODENS! 

    Der von der ÖVP als "Lösung" vorgeschlagene verbesserte Vollspaltenboden NEU, der bereits für Neu- und Umbauten gilt, ist keine: auch eine Bucht, die auf einem Drittel des Bodens weniger Spalten aufweist, ist ein Vollspaltenboden. Es braucht einen tief mit Stroh eingestreuten Liegebereich, alles andere verlängert nur die Qual der Schweine, wie man bei dieser Aufdeckung einmal mehr sieht.

    Mindeststandard nicht ausreichend

    VGT-Obmann DDr. Martin Balluch ist über die Aufnahmen entsetzt: "Nur eine tiefe Einstreu kann derartige Wunden und Verletzungen verhindern. Sollten sich die Schweineindustrie und die ÖVP gegen die Grünen durchsetzen und die Neuversion des Vollspaltenbodens als neuen Mindeststandard etablieren, habe ich eine Botschaft für sie: der Burgenländische SPÖ- Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil hat mir persönlich versichert, dass er gegen jeden Mindeststandard eine weitere Verfassungsklage einbringen wird, der keinen tief eingestreuten Liegebereich vorsieht. Es ist klar, dass jede Form des Vollspaltenbodens verfassungswidrig ist, weil dieser den Grundsätzen des Tierschutzgesetzes widerspricht. Ein Mindeststandard ohne Stroheinstreu wird also am Höchstgericht scheitern. Daher wäre es besser, die Stroheinstreu wird gleich vorgeschrieben und die Landwirt:innen haben Rechtssicherheit."

    red
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