Tiere behördlich abgenommen
Bauer und Tierarzt wegen Tierquälerei angeklagt
Ein Bauer und ein Amtstierarzt aus Tirol müssen vor Gericht. Der Landwirt soll seine Tiere schwer vernachlässigt haben.
Ziegen ohne Stall im Winter, Schweine im Kot: Die Staatsanwaltschaft Innsbruck erhebt Anklage gegen einen Landwirt aus Sölden sowie einen Amtstierarzt. Dem Bauer wird Tierquälerei vorgeworfen, dem Tierarzt Amtsmissbrauch und Beitrag zur Tierquälerei. Für beide gilt die Unschuldsvermutung.
Der Bauer soll demnach die Tiere über Monate vernachlässigt haben und deren Stallungen zeitweise nicht ausgemistet und ausreichend mit Einstreu versorgt haben. Bilder, die das zeigen, wurden der Bezirkshauptmannschaft Imst zugesandt.
Neben Yaks, Schweinen und Schafen hat der Landwirt auch Ziegen gehalten. Diese soll er sogar nach Wintereinbruch auf der Ötztaler Alm ohne geeigneten Stall zurückgelassen haben.
Keine Besserung
Der Amtstierarzt habe regelmäßig Kontrollen durchgeführt und immer wieder den Landwirt zur Verbesserung der Tierhaltung aufgefordert. Zwar wurde die Abnahme des Viehs für Mitte Dezember angedroht, aber nicht veranlasst. Nun wird dem Arzt vorgeworfen, so zum Leid der zurückgelassenen Ziegen beigetragen zu haben. Statt einer Räumung des Stalls wurde ein Zivildiener als Stallhelfer bereitgestellt.
Vor gut einem Monat war es dann doch soweit. Dem Bauern wurde bei einer behördlichen Großaktion am 13. Jänner sein gesamter Viehbestand abgenommen. Die Unterhaltskosten muss er tragen. Bei der Abnahme wurden Kadaver von Rindern, Schafen und Schweinen gefunden. 50 Yaks sind verendet bzw. wurden aus tierschutzrechtlichen Gründen eingeschläfert. Letztlich konnte nicht festgestellt werden, welche Todesursache vorliegt.