Oberösterreich
Aktion scharf gegen Touristen: Hallstatt errichtet Zaun
In Hallstatt tummeln sich extrem viele Touristen. Anrainer reiben sich am Lärm auf. Jetzt setzt die Salzkammergut-Gemeinde auf eine radikale Maßnahme.
Einzig zu Corona-Zeiten blieben die Massen aus. Die 730-Einwohner-Gemeinde Hallstatt (Bez. Gmunden) zieht jährlich Zigtausende Touristen aus aller Welt an. So idyllisch der Ort wirken mag, ruhig ist es nur selten.
Die Gäste haben es vor allem auf ein bestimmtes Bild-Motiv abgesehen: An einer speziellen Stelle im Zentrum gibt es einen Fotopoint, der Besucher magisch anzieht.
Als Folge beschweren sich viele Anrainer über den massiven Touristenstrom. Fast den ganzen Tag sind schaulustige Reisende an diesem Punkt und drücken auf ihre Smartphones. Die dabei entstandenen Bilder gehen millionenfach um die Welt.
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Die beschauliche Gemeinde möchte diesem Treiben jetzt mit einer drastischen Aktion ein Ende setzen: Vor kurzem wurde ein Sichtschutz aus Holz errichtet.
Suche nach anderer Lösung
"Die Idee mit dem Holzzaun wurde in der vorletzten Gemeinderatssitzung geboren", erklärt Vize-Bürgermeister Alfred Gamsjäger (SPÖ) gegenüber "Heute". "Nachdem sich die Anrainer massivst bei der Marktgemeinde über den verursachten Lärm und andere Dinge beschwert hatten, kam man auf diese Lösung."
Zwei Elemente aus Holz seien zum Zwecke der Veranschaulichung "vorab montiert" worden. Eines davon wurde auf Anweisung des Bürgermeisters Alexander Scheutz (SPÖ) jedoch gestern bereits wieder abgebaut. An einer anderen Lösung werde derzeit weiter gearbeitet.
Doch nicht nur unter den Touristen wird der Sichtschutz für Kritik sorgen. Denn bis jetzt reagiere auch die lokale Bevölkerung sehr negativ auf den Zaun. So meint etwa ein Anrainer, der anonym bleiben möchte: "Ich habe schon einige Anrufe bekommen und wurde gefragt, ob der Zaun ein Faschingsscherz ist." Er verstehe diese Aktion nicht, merkt der Mann lachend an.
„"Ich habe schon einige Anrufe bekommen und wurde gefragt, ob der Zaun ein Faschingsscherz ist." Anrainer aus Hallstatt“
Personenbeschränkung möglich
Jetzt denkt man über mögliche Alternativen nach. "Die Angelegenheit wird in der nächsten Gemeinderatssitzung wieder behandelt", sagt Gamsjäger.
Eine Idee wäre eine Personenbeschränkung beim Fotopoint. Die Ausführung sei jedoch "äußerst problematisch" und "fast nicht durchführbar".