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In diesem Haus lebte einst ein ganzes Dorf

Das Buckner Building in Whittier (Alaska) ist so groß, dass es nach dem Bau als "Stadt unter einem Dach" bezeichnet wurde.

Heute Redaktion
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In Whittier gibt es nicht viel: In dem Dorf im Süden von Alaska wird es auch im Sommer nicht wärmer als 20 Grad, die Winter sind schneereich und kalt. Kein Wunder leben dort auch nur gerade 220 Menschen – die meisten davon, auch heute noch, in demselben Haus.

Zur Überwachung gebaut

Im Dorf befindet sich auch eines der größten verlassenen Gebäude von Alaska: das Buckner Building. Die fünfjährige Bauzeit begann 1948, das Haus sollte ein Außenposten für das US-Militär werden. Von dort wollten die Amerikaner die Aktivitäten und Pläne der Sowjetunion im Auge behalten.

Das Buckner Building war nach der Fertigstellung sagenhafte 25'000 Quadratmeter groß und bekam schnell den Spitznamen "Stadt unter einem Dach". In seiner Blütezeit befanden sich in dem Gebäude ein kleines Gefängnis, ein Fitnesscenter, ein Krankenhaus, eine Bibliothek, eine Radiostation, ein Bowlingcenter und ein Schwimmbad.

Nicht so stabil wie geplant

Als militärisches Gebäude wurde das Buckner Building bombensicher gebaut. Zusätzlich musste das Haus die harsche Witterung in Alaska und allfällige Angriffe überstehen. Aber schon 1964, nur 11 Jahre nach dem Bau, wurde Whittier von einem Erdbeben der Stärke 9,2 erschüttert.

Das Buckner Building überstand dieses Erdbeben nicht unbeschadet und wurde aufgegeben. Ganz anders die zwei anderen großen Gebäude in Whittier: die Begich Towers. Dieses 14-stöckige Mehrfamilienhaus wurde 1957 fertig gebaut und bietet 150 Apartments Platz.

Via Tunnel mit der Schule verbunden

Die Begich Towers haben einen Tunnel im Keller, der direkt mit der örtlichen Schule verbunden ist – damit die Kinder auch bei richtig schlechtem Wetter noch sicher in die Schule kommen. Heute lebt ein Großteil der 220 Einwohner von Whittier in diesen Häusern.

Daneben befindet sich darin ein großer Teil der öffentlichen Dienste: eine Post, ein Lebensmittelladen, ein Krankenhaus, der Polizeiposten, das Büro des Bürgermeisters, eine Wäscherei, ein Schwimmbad, ein kleines Hotel, ein Konferenzraum und sogar eine kleine Kirche. (Red)

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