Musical-Premiere

In der Bühne Baden gibt es Küsse für Kate

Das Musical "Kiss Me, Kate" von Cole Porter feierte am Samstag an der Bühne Baden Premiere und eröffnete so eine neue Spielzeit.

Heute Entertainment
In der Bühne Baden gibt es Küsse für Kate
Patricia Nessy als Lilli Vanessi/Katharina, Darius Merstein-MacLeod als Fred Graham/Petruchio
Bühne Baden/Christian Husar

Die Geschichte des Musicals begann ursprünglich im New York der 1920er Jahre, 1948 landete Cole Porter mit "Kiss Me, Kate" dann einen großen Erfolg. Noch heute, Jahrzehnte später, wird die Inszenierung aufgeführt - So auch in der Bühne Baden. Das Stück feierte dort am Samstag unter der Regie von Ramesh Nair Premiere.

In der heutigen Zeit ist jedoch das Frauenbild, welches in dem Erfolgsmusical gezeichnet wird, keineswegs mehr aktuell. "Die Frau gehört an den Herd. In den 1950er-Jahren hat man leider so gedacht", erklärt Regisseur Ramesh Nair im Gespräch mit "Heute".

Überholtes Frauenbild

Aber wie ist der Regisseur, der auch die Choreographie mit den Darstellern einstudiert hat, mit diesem Konflikt umgegangen? "Mein Zugang ist es, dass ich es liebe, die Stücke in der Zeit anzusiedeln, wo das Autorenteam sie auch hin verfrachtet hat", so Nair, "es ist momentan der Trend alles in die Neuzeit zu setzen. Ich finde es aber gerade spannend, die Darsteller mit 50er-Jahre-Kostümen zu zeigen, um die Zuschauer komplett aus ihrem Alltag herauszuholen. Ich möchte erreichen, dass der Vorhang aufgeht und man das Gefühl hat man schaut einen 50er Jahre Film an, einen alten Schinken"

So lässt der Regisseur die Geschichte innerhalb seiner Inszenierung durch den Kontext ihrer Zeit sprechen: Porter schrieb das Musical als Stück im Stück, indem eine Theatergruppe daran ist, das Shakespear-Stück "Der Widerspenstigen Zähmung" zu spielen. Produzent Fred Graham (Darius Merstein-MacLeod) mimt selbst die Hauptrolle, seine Ex-Frau Lilli Vanessi (Patricia Nessy, Verena Scheitz) die widerspenstige Kate, die es zu "bändigen" gilt.

Ich würde am liebsten selbst auf der Bühne stehen und mittanzen, nur müsste ich mich dann klonen
Ramesh Nair
im Gespräch mit "Heute"

In anderen Produktionen steht Nair auch selbst auf der Bühne, in "Kiss Me Kate" hat er aber darauf verzichtet: "Ich würde am liebsten selbst auf der Bühne stehen und mittanzen, nur müsste ich mich dann klonen. Choreographie und Regie reicht eh, wenn ich noch selbst mitspielen würde, käme ich in Bedrängnis."

Start der neuen Spielzeit

Das Musical leitet die neue Spielzeit der Bühne Baden ein. Es folgen weitere Produktionen wie "Das Gespenst von Canterville", "Viktoria und ihr Husar", "South Pacific", "Tosca", "Romeo und Julia", "Die Zirkusprinzessin", "Chess", "Giuditta" und "Der Sturm". Es ist Michael Lakners letzte Spielzeit als Künstlerischer Leiter, ab September 2025 folgt ihm Andreas Gergen nach.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Das Musical "Kiss Me, Kate" von Cole Porter feierte am Samstag an der Bühne Baden Premiere und eröffnete damit die neue Spielzeit unter der Regie von Ramesh Nair
    • Trotz des überholten Frauenbildes, das im Stück dargestellt wird, entschied sich Nair, die Inszenierung in der Originalzeit der 1950er Jahre zu belassen, um die Zuschauer aus ihrem Alltag zu entführen
    red
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