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Warum in deinem Parmesan bald Mikrochips sein könnten

Parmigiano Reggiano wird derart oft gefälscht, dass die Hersteller zu ungewöhnlichen Mitteln greifen. Sie testen nun sogar essbare Mikrochips.

Essbare Mikrochips sollen Fälschungen erkennbar machen. (Symbolbild)
Essbare Mikrochips sollen Fälschungen erkennbar machen. (Symbolbild)
Getty Images

Beim nächsten Pasta-Festmahl, das du munter mit Parmesan bestreust, könntest du theoretisch bald etwas Ungewöhnliches mitessen. Die Hersteller von Parmigiano Reggiano implantieren laut dem "Wall Street Journal" nun Mikrochips in ihre Käselaibe. Wieso? Sie wollen Fälschern das Handwerk legen.

Wie bitte? Es gibt Käsefälscher? Es gibt Mikrochips in Essen? Die Antworten lauten Ja. Ersteres liegt daran, dass es sich bei Parmigiano Reggiano um einen Qualitäts-Parmesankäse handelt. Dieser ist offiziell von der Europäischen Union geschützt. Das bedeutet, dass der Name nur für das authentische Produkt verwendet werden darf. Es gibt jedoch Hersteller, die Käse einfach unter dem Namen verkaufen. Das soll verhindert werden, damit der Kunde immer das authentische Original-Produkt über seine Pasta streuen kann.

Qualitätskontrollen für echten Parmesan

Denn für Parmigiano Reggiano gibt es Regeln – und diese ignorieren Fälscher im Zweifel einfach. So muss er in einem bestimmten Gebiet in der norditalienischen Region Emilia Romagna nach bestimmten Produktionsstandards und -verfahren hergestellt werden. Außerdem muss er mindestens ein Jahr lang gelagert werden.

Vor allem in den USA wird häufig Parmesan verkauft, der den Anschein macht, das Original zu sein – doch es handelt sich um ein billigeres Produkt, das weniger Qualitätsregulierungen unterliegt.

Um das zu verhindern, pflanzt der Original-Hersteller nun Mikrochips ein. Diese sind essbar. Laut dem "Wall Street Journal" bestehen die Mikrotransponder aus Silizium und haben etwa die Größe eines Sandkorns. Sie werden auf dem Kasein-Etikett angebracht, einem lebensmittelechten Etikett, das üblicherweise bei der Käseherstellung verwendet wird und auf dem Käselaib angebracht ist.

"Wir werden nicht aufgeben"

Der Mikrochip wird in den Laib eingeführt und kann dann gescannt werden. Der Einkäufer (nicht der Verbraucher) erhält dann eine eindeutige Seriennummer, mit der er sicherstellen kann, dass er den echten Käse erhalten hat. Die Chips nutzen die Blockchain-Technologie und verfolgen den Käselaib bis zur Herkunft der verwendeten Milch zurück.

"Wir kämpfen immer wieder mit neuen Methoden", sagt Alberto Pecorari, der für den Schutz der Authentizität des Parmigiano der Original-Erzeuger verantwortlich ist. "Wir werden nicht aufgeben." Die Chips wurden bereits über ein Jahr lang an mehr als 100.000 Parmesanlaiben getestet. Aktuell führen die Hersteller noch weitere Tests durch.

Chip-Hersteller hat einen gegessen

Weil das Wort Mikrochip leichtes Unbehagen auslösen kann, machen die Hersteller, das Unternehmen p-Chip, klar, dass die Chips nicht aus der Ferne ausgelesen werden können. Laut dem Unternehmen kann man damit nach dem Verzehr keine Menschen tracken. In Labortests hielten die Chips drei Wochen lang in einer Magensäure-Attrappe aus, ohne dass gefährliche Stoffe austraten.

Bill Eibon, Leiter des Bereichs Technologie des Unternehmens, macht deutlich: "Wir wollen nicht als Unternehmen bekannt sein, das beschuldigt wird, Menschen zu verfolgen." Und weiter: "Ich habe einen der Chips gegessen und niemand verfolgt mich – außer vielleicht meine Frau, und die benutzt eine ganz andere Methode."

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