Politik
Mit der Bim zu VdB, dann in 90-Euro-Sneakers angelobt
Kurz nach 10 Uhr wurde Wolfgang Mückstein von Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Gesundheitsminister angelobt. Das hat der Ressortchef vor.
Bislang gab sich Wolfgang Mückstein noch einigermaßen wortkarg. In bisherigen Statements verwies der 46-jährige Wiener stets darauf, zunächst die Angelobung abwarten zu wollen. Klar ist bislang nur, dass der studierte Mediziner bereit ist, auch unpopuläre Maßnahmen treffen zu wollen, falls dies notwendig sein sollte.
Die Angelobung, zu der Mückstein in legerer Kleidung angereist war, fand im Beisein von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) statt. Bevor die Angelobung formal der Verfassung entsprechend vorgenommen wurde, hielt Bundespräsident Alexander Van der Bellen eine kurze Rede, in der er auch die soziale Komponente der Krise hervorhob.
Van der Bellen würdigt Neo-Minister
Dabei würdigte Van der Bellen Mückstein als Mann der Praxis, der die Folgen der Krise "hautnah" mitverfolgt habe. Auch die "Pionierarbeit" Mücksteins, als einer der Väter der Wiener Primärversorgungszentren, betonte Van der Bellen. Nun gelte es, Spaltungen entgegenzuwirken, auch solle niemand "zurückgelassen werden". Die Pandemie mache keine Pause, führte Van der Bellen weiter aus. "Packen wir es gemeinsam an", beschwor er den Zusammenhalt.
Um 10.09 Uhr wurde es dann offiziell: Van der Bellen verlas die Gelöbnisformel. Mit der rechten Hand am Herzen sprach Mückstein dann die Worte: "Ich gelobe". Zu Wort selbst meldete sich der Neominister dann nicht. Er antwortete lediglich knapp auf eine Journalistenfrage. Die Angelobung bezeichnete er dabei als "sehr aufregend" und als "wunderschöne Zeremonie".
Er freut sich auf die Arbeit
Im Anschluss an die Angelobung zeigte sich Mückstein bei einem Doorstep "berührt" und betonte, gleich an die Arbeit gehen zu wollen. Angesetzt ist etwa ein Treffen mit dem Krisenstab. Neben der Pandemiebekämpfung will er auch einen Fokus auf die sozialen Auswirkungen der Krise legen. Kanzler Kurz zeigte sich über die "ausgezeichnete" Personalauswahl des Vizekanzlers erfreut und froh, "dass wir jetzt einen Praktiker im Team haben". Kogler attestierte dem neuen Minister "Tatkraft und Weitblick".
Eine formale Amtsübergabe durch Vorgänger Anschober gibt es nicht. Diesem wurde von Van der Bellen für seine Arbeit "ganz herzlich" gedankt. Bereits vergangene Woche hat das Staatsoberhaupt den abgetretenen Gesundheitsminister zu einem längeren Gespräch in der Hofburg getroffen.