Gesundheit
Zweifel an Wirksamkeit eines Impfstoffes kommt auf
Der Impfstoff des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac ist weniger effektiv als angenommen, wie eine neue Studie zeigt.
Das Rennen um Corona-Impfstoffzulassungen und -verteilungen geht weiter. Die Produktion wird weiter angekurbelt. Doch nicht alle Optionen sind gleich effektiv. Die Wirkung des aus China stammenden Impfstoffes Sinovac, der in Indonesien als erstes Land nach China zugelassen wurde, scheint nicht so hoch zu sein, wie zuvor in klinischen Studien des Pharmakonzerns ermittelt wurde. Er sollte eine Wirksamkeit von 78 Prozent aufweisen. Die Ergebnisse einer neuen Studie aus Brasilien legen nun nahe, dass er nur zu 50,4 Prozent wirkt.
Dafür hat das Forschungsteam des Instituto Butantan in São Paulo ermittelt, dass 100 Prozent der schwerwiegenden Verläufe durch das Mittel verhindert würden. „Wir könnten die hohe Zahl der Todesfälle bei Ärzten und Medizinern reduzieren“, sagte der Leiter der indonesischen Ärztekammer, Daeng M. Faqih. „Die Ergebnisse der Phase-III-Studien reichen aus, um zu beweisen, dass die Sicherheit und Wirksamkeit des CoronaVac-Impfstoffs weltweit gut ist“, erklärte Sinovac-Chef Yin Weidong. Wenn Impfstoffe eine Mindesteffektivität von 50 Prozent aufweisen, dürfen sie nach Forderung der WHO zugelassen werden.
Ausreichend sicher?
Nun stehen mehrere Länder vor einer Entscheidung über ihre weitere Vorgehensweise. Manche Staaten wollen weitere Studienergebnisse abwarten. Die Notfallgenehmigung in Indonesien basierte immerhin auf Daten, die von zumindest 65,3 Prozent Wirksamkeit ausgingen. Die Türkei erteilte soeben ebenfalls eine Notfallzulassung. Auch Thailand möchte den Impfstoff dennoch ab kommenden Monat, Malaysia befindet sich noch in der Verhandlungsphase und Singapur wird zuerst die Effektivität prüfen, ehe er unter der Bevölkerung verteilt wird.
