Oberösterreich

Impfschlusslicht OÖ stellt schlimmen Corona-Rekord auf

Mit 3.424 Neuinfektionen stellt Oberösterreich einen neuen, traurigen Rekord in der Corona-Pandemie auf. Fünf Menschen starben an oder mit Covid-19. 

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Eine Pflegerin betreut einen Corona-Intensivpatienten in einem Spital.
Eine Pflegerin betreut einen Corona-Intensivpatienten in einem Spital.
picturedesk.com

Die Corona-Lage in Oberösterreich wird immer dramatischer! Von Dienstag auf Mittwoch infizierten sich 3.424 Personen neu mit dem Coronavirus.

Das Bundesland mit der niedrigsten Impfquote Österreichs bricht damit den erst am 6. November aufgestellten Rekordwert um mehr als 600 Fälle. Auch die 7-Tage-Inzidienz erreicht mit einem Wert von 1020,6 katastrophale Höhen.

86 Patienten kämpfen auf Intensiv um ihr Leben 

Besonders in den Intensivstationen des Landes ob der Enns wird die Lage immer prekärer. Bereits 86 Intensivbetten sind mit Corona-Patienten belegt, in den letzten 24 Stunden kamen nochmals sieben Personen neu hinzu. In der aktuellen Stufe 3 stehen insgesamt 103 Intensivbetten für Covid-Erkrankte zur Verfügung.

Auf den Normalstationen werden aktuell 432 Corona-Patienten behandelt, der Zuwachs in den letzten 24 Stunden betrug 17 Menschen. Erst gestern kündigte die Landesregierung an, die Anzahl der Normalbetten für Corona-Patienten von 500 auf 600 aufzustocken – auf Kosten von Patienten mit anderen Erkrankungen, für diese stehen künftig weniger Betten zur Versorgung bereit. Im Salzkammergut müssen auch bereits erste Operationen verschoben werden.     

Gesundheits-Landesrätin beobachtet "mit Sorge" 

Oberösterreichs Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (VP) erklärte am Mittwochmorgen im "Ö1-Morgenjournal", dass die Landesregierung die Zahlen "mit Sorge" beobachtet. Um entgegenzuwirken setze man jetzt aber auf strengere Maßnahmen als der Bund. Die 40-Jährige zeigte sich im Gespräch vorsichtig optimistisch, dass die Maßnahmen eine Trendumkehr bewirken. Einen erneuten Lockdown, um die vierte Corona-Welle zu brechen, kann sie aber nicht ausschließen. 

Zudem verwies Haberlander auf die verstärkten Bemühungen, doch noch mehr Menschen zu überzeugen, die Corona-Schutzimpfung in Anspruch zu nehmen. "Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, das Rote Kreuz und unsere Spitäler machen es in einer gemeinsamen Kraftanstrengung möglich, dass wir in den kommenden Tagen und Wochen das bestehende Impfangebot noch einmal erweitern können", erklärt die Stellvertreterin von Landeshauptmann Thomas Stelzer. Ab heute, Mittwoch, gibt es zum Beispiel in allen Landes- und Ordenskliniken des Landes die Möglichkeit, sich ohne Anmeldung impfen zu lassen.

Nicht einmal 60 Prozent der Oberösterreicher sind vollständig geimpft

Zeit gilt es dabei keine mehr zu verlieren. Aktuell können nur 849.581 Oberösterreicher ein gültiges Impfzertifikat vorweisen, das entspricht einer Impfquote von 59,8 Prozent. Zum Vergleich: Beim Spitzenreiter Burgenland beträgt der regionale Impffortschritt bereits 71,7 Prozent.