Oberösterreich

Impfpflicht brachte bisher nur 11.000 Erststiche

Was bringt die Impfpflicht wirklich? Aktuell muss man sagen: wenig. Seit klar ist, dass sie kommt, holten sich in OÖ nur 11.000 Menschen eine Dosis.

Armin Bach
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Am 17. Jänner wurde die Impfpflicht im Gesundheitsausschuss des Nationalrates beschlossen, seither holten sich in Oberösterreich lediglich 10.000 Menschen eine erste Dosis.
Am 17. Jänner wurde die Impfpflicht im Gesundheitsausschuss des Nationalrates beschlossen, seither holten sich in Oberösterreich lediglich 10.000 Menschen eine erste Dosis.
Moritz Frankenberg / dpa / picturedesk.com

Seit 17. Jänner ist klar, dass die Impfpflicht kommen wird. Damals wurde der vorgestellte Entwurf (ab 1. Februar Impfpflicht für alle ab 18) im Gesundheitsausschuss des Nationalrats beschlossen – inkl. des Strafrahmens von 600 bis 3.600 Euro für Ungeimpfte.

Jetzt haben wir den 14. Februar. Vier Wochen ist es her, dass die Impfpflicht fixiert wurde. Und zwei Wochen ist es her, dass sie in Kraft trat. Was tat sich seither, was die Zahl der Erstimpfen betrifft? Lassen sich die Oberösterreicher deshalb mehr impfen?

Aktuell muss man sagen: eher nein. Mit 17. Jänner hatten rund 1.054.000 Oberösterreicher eine erste Dosis erhalten, aktuell sind es 1.065.000. Also nur rund 11.000 Menschen mehr.

Die meisten Ungeimpften wollen sich trotzdem nicht impfen lassen

Und wie eine IMAS-Umfrage (1.105 Befragte im Alter ab 16; telefonische und Online-Befragung zwischen 12. und 21. Jänner; Schwankungsbreite +/- 2,9 Prozent) im Auftrag des Landes zeigt, will sich die große Mehrheit der Ungeimpften auch weiter nicht impfen lassen. 82 Prozent sind trotz Impfpflicht "überhaupt nicht an einer Impfung interessiert".

Und: Die meisten Ungeimpften würden sich selbst mit einem Totimpfstoff wie Novavax nicht impfen lassen: 42 Prozent sagen klar "Nein" in der Umfrage, nur 26 Prozent würden sich mit einem Totimpfstoff impfen lassen. Und 33 Prozent wissen es noch nicht.

"Wollen die Menschen überzeugen"

LH-Vize und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) hält trotzdem an ihrem Ziel weiter fest. Nämlich: "Wir wollen die Ängste und Sorgen der Menschen aufgreifen und darauf eingehen, indem Mediziner über den Nutzen der Corona-Schutzimpfung informieren und aufklären. Wir wollen eine neue Informations- und Aufklärungskampagne auf unterschiedlichsten Kanälen starten, um die Menschen von der Sinnhaftigkeit und Wichtigkeit der Schutzimpfung zu überzeugen."

Mehrheit der Oberösterreicher aber für Impfpflicht

Generell findet übrigens die Mehrheit der Oberösterreicher die Impfpflicht für richtig, nämlich 54 Prozent. 32 Prozent halten sie für "sehr richtig", 22 Prozent für "eher richtig". 43 Prozent sind dagegen, 30 Prozent sagen, sie sei "sehr falsch", 13 Prozent finden, sie sei "eher falsch". 3 Prozent machten keine Angabe.

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