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Imperator Rome: Jetzt wird's Multikulti
Paradox beschert seinem Sorgenkind "Imperator: Rome" ein großes Update und das erste kostenpflichtige Content Pack "Magna Graecia".
Das Antiken-Strategiespiel "Imperator: Rome" ist das Sorgenkind der sonst so erfolgsverwöhnten Spieleschmiede Paradox. Die Erstversion war ein sehr featurearmes Grundgerüst von einem Spiel. Die Fans waren stinkwütend und bombardierten das Spiel auf Steam mit schlechten Bewertungen.
Inzwischen hat Paradox in mehreren sehr umfangreichen Updates viele Spielmechaniken zum Teil komplett umdesignt, um mehr Abwechslung und vor allem Handlungsmöglichkeiten und Spieltiefe zu bieten. Auch das "Archimedes"-Update auf Version 1.4 bringt große Neuerungen, vor allem beim bisher sehr oberflächlichen Religionssystem.
Multikulti-Religionen
Statt einem vorgegebenen Pantheon, kann man sich nun vier Gottheiten für sein Pantheon aussuchen. Welche Götter zur Auswahl stehen, hängt vom Glauben der Untertanen ab. So kann man etwa also hellenistische Großmacht in Kleinasien neben den klassischen griechischen Göttern auch kleinasiatische oder gar persische Gottheiten verehren. Alle Götter haben individuelle Boni, und zwar einen passiven Bonus, der immer aktiv ist und einen aktiven, der durch ein Omen verliehen wird.
Für jede Gottheit kann es zudem auf der Spielwelt ein einziges Heiligtum geben, wo verehrte Artefakte ausgestellt werden können (ähnlich wie Artefakte in Museen in den neueren Civilization-Teilen). So ergeben sich zum Teil sehr synkretistische Staatskulte bzw. Multikulti-Religionen, wie dies auch in der Antike nicht unüblich war. Außerdem kann ein Herrscher mit besonders viel Prestige ähnlich dem hellenistischen und römischen Kaiserkult zur Gottheit erhoben werden.
Content Pack für Athen, Sparta und Syrakus
Das erste kostenpflichtige Content Pack "Magna Graecia" gibt den Stadtstaaten Athen, Sparta und Syrakus mehr Tiefe. So bekommen alle drei individuelle Missionsbäume (die im Update auf Version 1.3 eingeführt wurden) plus einiger kleiner individueller Mechaniken.
Fazit: Gutes Update, Content Pack eher nach Gusto
Das Archimedes-Update macht wieder einen Teil dessen gut, was Paradox mit dem oberflächlichen Release von "Imperator Rome" an Zuspruch bei den Fans verspielt hat. Inzwischen ist es ein eigenes Spiel mit einem eigenen Spielgefühl, anstatt nur eine Ansammlung altbekannter Features über einem Grundgerüst.
Ob es trotzdem reichen wird, um neue Fans dazu zu gewinnen und nicht nur jene, die das Spiel schon besitzen, zu versöhnen, muss sich erst zeigen. Die Barbarenvölker etwa fühlen sich immer noch relativ austauschbar an. Hier die nötige Spieltiefe mit kostenpflichtigen Content Packs nachzureichen, wird kein Erfolgsrezept.
Das Content Pack "Magna Graecia" ist für Spieler, die gerne die drei enthaltenen Fraktionen spielen, sicher ein ganz guter Deal. Alle anderen haben davon nichts.