Straftaten fast verdoppelt
Immer mehr Gewalt– Drittel der Wiener Schüler hat Angst
1.932 Straftaten gab es im letzten Jahr an den Wiener Schulen. 30 Prozent der Schüler fühlen sich nicht wohl – das ergab nun eine neue Umfrage.
Die Berichte von agressiven Vorfällen an Wiener Schulen häufen sich. Besonders in der Hauptstadt gibt es einen starken Anstieg an Gewalttaten. So hat sich die Zahl der Straftaten an Wiens Schulen von 2021 bis 2023 fast verdoppelt. Waren es vor drei Jahren noch 962 protokollierte Gewalttaten, zählte man im vergangenen Jahr bereits 1.932 protokollierte Vorfälle. Bei den strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben stieg die Zahl von 289 auf 722 Vorfälle an. Die meisten Delikte an den Schulen sind immer noch Vermögensdelikte mit über tausend Taten. Das belegen Zahlen des Innenministeriums – wir berichteten.
Immer mehr Schüler suspendiert
814 verhaltensauffällige bzw. straffällige Schüler wurden im Vorjahr 2023 suspendiert. Die Zahl hat sich seit dem Schuljahr 2018/19 ebenfalls fast verdoppelt – damals gab es 303 Suspendierungen in Wien. Die alarmierenden Zahlen sind für die Schüler in Wien kein Wohlfühlfaktor, wie nun eine neue Ifes-Umfrage im Auftrag von WienXtra und der Stadt Wien beweist. Von September bis November 2024 wurden dafür 2.000 Kinder und Jungendliche in Wien befragt.
Das Ergebnis: Die Lage an den Wiener Schulen ist durchaus ernst – viele junge Wiener fühlen sich nicht gehört oder sehen ihre Interessen nicht genügend vertreten.
Ein Drittel fühlt sich in Schule unsicher
Während sich die jungen Wiener in der Familie und im Freundeskreis wohlfühlen, sieht die Situation laut Umfrage in der Schule ganz anders aus. Rund ein Drittel fühlt sich im Schulumfeld unwohl oder hat sogar Angst. Nur 70 Prozent der Befragten gaben an, in der Schule "sehr" oder "eher" zufrieden zu sein.
Mehr als die Hälfte fühlt sich nicht sicher
Während sich im familiären Umfeld 86 Prozent gehört und wahrgenommen fühlen, trifft das in den Schulen nur auf 69 Prozent der Jugendlichen zu. Das Sicherheitsgefühl der Kinder und Teenager ist in Wien gesunken, satte 52 Prozent fühlen sich in der Hauptstadt nicht wohl.
Wiederkehr ist gefordert
Auf Basis der Umfrage sollen nun Themen und Ziele definiert werden, um die Situation zu verbessern. Die Stadt will ihre Kinder- und Jugendstrategie erneuern, verantwortlich dafür ist Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos). In neun Ausschüssen werden von 90 Delegierten des Jugendparlaments um 235 Kindern des Kinderparlaments Forderungen erstellt. Diese werden am 30. Jänner 2025 vorgestellt, danach soll es einen Dialog mit den zuständigen Stadträten geben. Den Bereich Schule und Bildung übernimmt Vizebürgermeister Wiederkehr selbst.
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Auf den Punkt gebracht
- Eine Umfrage des IFES-Instituts zeigt, dass sich viele Schüler in Wien unwohl fühlen und ihre Interessen nicht ausreichend vertreten sehen.
- Die Zahl der Gewalttaten an Wiener Schulen hat sich von 2021 bis 2023 fast verdoppelt, was zu einem erhöhten Unsicherheitsgefühl bei den Schülern führt, von denen sich mehr als die Hälfte nicht sicher fühlt.