Spitzenreiter Steiermark
Immer mehr Babys kommen per Kaiserschnitt zur Welt
2023 wurden 32,4 Prozent der 76.939 in Österreich geborenen Kinder mit Kaiserschnitt entbunden. Regional gibt es deutliche Unterschiede.
Die meisten Kaiserschnitte gab es mit einem Anteil von 36,8 Prozent in der Steiermark, vor dem Burgenland mit 34,5 Prozent. Vorarlberg hatte mit 29,2 Prozent die niedrigste Kaiserschnittrate, gefolgt von Oberösterreich mit 29,3 Prozent.
"Der Trend zu Kaiserschnittgeburten setzt sich weiter fort. Im Jahr 2023 kam jedes dritte Baby in Österreich per Sectio zur Welt. Im Jahr 1995, als die Art der Entbindung erstmals statistisch erfasst wurde, lag der Anteil bei 12,4 Prozent. Die Verdoppelung der Kaiserschnittrate in knapp 30 Jahren geht unter anderem darauf zurück, dass Frauen immer später Mutter werden und mit Alter die Wahrscheinlichkeit einer Kaiserschnittentbindung steigt. 2023 waren mit 52,5 Prozent etwas mehr als die Hälfte aller Kaiserschnitte geplant", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Spätere Mutterschaft bedingt mehr Kaiserschnitte
Mit späterer Mutterschaft steigt die Wahrscheinlichkeit einer Kaiserschnittentbindung. Frauen, die bei der Entbindung 35 Jahre oder älter waren, haben 1,6-mal häufiger mit Kaiserschnitt entbunden als unter 25-Jährige (Kaiserschnittquote 39,4 Prozent gegenüber 25,3 Prozent). Auch der Trend zu immer späterer Mutterschaft setzt sich 2023 fort.
Das durchschnittliche Alter der Mutter zum Zeitpunkt der Geburt lag 2023 bei 31,5 Jahren, das sind um 3,5 Jahre mehr als vor etwa 30 Jahren (1995: 28,0 Jahre). Im gleichen Zeitraum erhöhte sich das Durchschnittsalter der Frauen, die zum ersten Mal Mutter wurden, von 26,2 Jahren auf aktuell 30,3 Jahre (plus 4,1 Jahre). Der Anteil der Mütter, die bei der Geburt ihres Kindes unter 25 Jahre alt waren, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verringert (1995: 28,0 Prozent; 2023: 10,6 Prozent), jener der Frauen, die mit 35 Jahren oder später Mütter wurden, hingegen beinahe verdreifacht (1995: 9,0 Prozent; 2023: 25,2 Prozent).
Indikatoren für Kaiserschnitt
Ein wesentlicher Indikator für eine Kaiserschnittentbindung ist die Lage des Kindes im Mutterleib. So erfolgte bei regelwidriger Schädellage in mehr als der Hälfte der Fälle (55,7 Prozent), bei Beckenendlage bzw. Querlage sogar in den allermeisten Fällen (94,7 Prozent bzw. 98,7 Prozent) ein Kaiserschnitt. Auch bei Mehrlingsgeburten wurde überwiegend ein Kaiserschnitt durchgeführt (79,7 Prozent). Mehrlingsgeburten sind nach wie vor ein sehr seltenes Ereignis – nur 2,8 Prozent der Lebendgeborenen 2023 wurden als Zwilling oder Drilling geboren.
Ein neugeborenes Mädchen wog durchschnittlich 3.260 Gramm und war 50,4 cm lang. Buben waren mit 3.387 Gramm etwas schwerer und mit 51,1 cm auch größer.
Auf den Punkt gebracht
- Im Jahr 2023 wurden in Österreich 32,4 Prozent der 76.939 geborenen Kinder per Kaiserschnitt entbunden, wobei die Steiermark mit 36,8 Prozent die höchste Rate aufwies
- Der Anstieg der Kaiserschnittrate wird auf das höhere Alter der Mütter und die damit verbundene Wahrscheinlichkeit einer Kaiserschnittentbindung zurückgeführt
- Zudem stieg das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt auf 31,5 Jahre, was zu einem Anstieg der Kaiserschnittrate führt