"Rollende Engel" halfen

"Im Paradies" – Johannes macht Ausflug, dann stirbt er

Ein letzter Blick auf die Berge seiner Heimat: Das war der letzte große Wunsch von Johannes. Die "Rollenden Engel" aus Wels machten es möglich.

Von Oberösterreich Heute

17.02.2025, 05:00

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In der Kirche seiner Heimatgemeinde wurden alle sieben Kinder von Johannes getauft, einige heirateten sogar dort.

Rollende Engel

Sich von seinen geliebten Bergen verabschieden und dort ein letztes Mal die frische Luft einatmen: Das war der sehnlichste Traum von Johannes (88). Doch weil er bettlägrig war und schon seit einigen Jahren im Pflegeheim lebte, schien das unmöglich.

Seine Tochter wollte Johannes den letzten Wunsch unbedingt erfüllen. Sie wandte sich an die "Rollenden Engel". Binnen zwei Tagen war alles organisiert. Mit einem Spezialfahrzeug holten die ehrenamtlichen Helfer den Pensionisten in seinem Pflegeheim in der Steiermark ab.

Engel brachten Johannes nach Hause

Seine Tochter und das Pflegepersonal verabschiedeten ihn liebevoll – die Vorfreude war ihm ins Gesicht geschrieben. Dann ging es los nach Radmer (Bez. Leoben) in der Steiermark: Hier war Johannes sein Leben lang zu Hause und arbeitete jahrelang im Bergwerk.

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Auf 1.200 Meter Höhe angekommen blieb der Fahrgast ganz still. Gemeinsam mit seiner Tochter genoss er die Aussicht auf den majestätischen Lugauer – ein Ort, wie im Paradies. Der Vater von sieben Kindern blühte auf, man sah ihm an, wie gut ihm die frische Bergluft tat.

Es ist ein Ort, den Johannes mit den schönsten Erinnerungen verband: Alle seine Kinder wurden dort getauft, einige von ihnen hatten dort sogar geheiratet. Schon als sich die Türen des Fahrzeugs öffneten und der Fahrgast seine Liebsten sah, schossen ihm die Freudentränen in die Augen.

Emotionale Verabschiedung

Gemeinsam mit der Familie ging es dann in die Kirche, Johannes begutachtete alles ganz genau. Nach der emotionalen Zeit wurde der 88-Jährige langsam müde. Trotz der großen Freude wünschte er sich, zurück ins Pflegeheim gebracht zu werden.

Die Engel brachten ihn sicher zurück – mit einem Lächeln auf den Lippen verabschiedete er sich und bedankte sich für diesen unvergesslichen Tag. Kurze Zeit später die traurige Nachricht: "Soeben wurde uns mitgeteilt, dass unser Fahrgast von unserer Wunscherfüllung zu den Bergen von Radmer vor wenigen Tagen verstorben ist", teilte die Organisation auf Facebook mit.