Bei Bregenzer Festspielen
Im Hochsommer: Plötzlicher Wintereinbruch in Vorarlberg
Am Mittwoch feiert Carl Maria von Webers Freischütz bei den Bregenzer Festspielen Premiere. Fünf Wochen lang hat das Ensemble geprobt.
Der Sommer lässt in Vorarlberg schon länger auf sich warten, am Mittwoch zur Premiere von "Der Freischütz" bei den 78. Bregenzer Festspielen sind kuschelige 21 Grad angesagt. Fast so kalt, dass man sich in die in sich versinkende Winterkulisse auf der größten Seebühne der Welt, direkt hineinfühlen kann.
Carl Maria Webers Stück wird in Bregenz erstmals gezeigt, inszeniert wird die Oper von Regisseur Philipp Stölzl. Fünf Wochen hat das Ensemble die Geschichte rundum Max, der seine Holde Agathe heiraten möchte geprobt. Im Stück muss er sein Schießtalent beweisen und geht für die Liebe einen Pakt mit dem Teufel ein: Er bietet ihm magische Kugeln an, die immer treffen sollen.
Die Bühne ist dafür halb überflutet, die Darsteller und Darstellerinnen drohen immer weiter abzusinken, Krähen fliegen über die Landschaft: Ein Ort an dem man sich ungern aufhalten möchte. Die neue Inszenierung wird so noch düsterer und gespenstischer als je zuvor, da passen die derzeitigen Regenergüsse und fast herbstlichen Temperaturen wieder gut ins Bild.
Für die Intendantin Elisabeth Sobotka geht mit der diesjährigen Premiere eine Ära zu Ende. Nach zehn Jahren verlässt sie im Herbst die Bregenzer Festspiele und wechselt zur Staatsoper unter den Linden in Berlin. Ihr derzeitiges Amt übergibt sie Lilli Paaskivi.