"Ich gehör repariert" – Trauriges Geständnis von Josh

Hits wie "Cordula Grün" von Josh (37) sorgen beim Publikum stets für gute Laune. Hinter den Kulissen ist dem Sänger aber nicht immer nach Lachen zumute. Gegenüber "News" gesteht er offen, dass er an Depressionen litt und damit zu zehn Prozent aller Männer gehört, die ebenfalls mit der Krankheit kämpfen.

Josh packt über schwere Zeit aus

"Ich wollte keine Konzerte mehr spielen, ich dachte die Leute hassen mich. Dabei hatten die Tickets gekauft", erklärt der Musiker im Interview mit dem Magazin. In Österreich erkranken laut dem Artikel rund 264.000 Männer an einer Depression. In seinem neuen Album "Reparatur" singt der Hit-Musiker über seine schwere Zeit. Dabei spricht er ein Thema an, das in der Gesellschaft leider noch als Tabu gilt.

"Es war eine große Hürde, zuzugeben, dass ich nicht gut mit Erfolg umgehen konnte und mir alles zu viel wurde", lässt der 37-Jährige wissen. Es kam unter anderem vor, dass er in der U-Bahn plötzlich zum Weinen begann – und das, obwohl er mit seinen Songs die Charts stürmte und mit ihnen etliche Preise einheimste. "Ich habe mehr Termine gemacht, als ich wollte, aus der Angst heraus, dass es sonst vorbei ist. Die einzigen Momente, in denen ich entspannen konnte, waren am Abend, wenn ich mir zehn Spritzer reingeklescht habe."

Josh war in Klinik

2020 erkannte er, dass er Hilfe brauchte, als er das Buch "Du darfst nicht alles glauben, was du denkst: Meine Depression" von Kurt Krömer gelesen hatte. "Als ich 2020 für acht Wochen in einer ambulanten Klinik war, hatte ich eine Erkenntnis: Der Alkohol war dazu dagewesen, die Depression wegzuschieben, ich habe quasi mit Alkohol versucht, die Depression zu ertränken. Das hat auch wunderbar geklappt, nur dass ich dann auf einmal zwei Probleme hatte: Depression und Alkoholsucht."

Im Sommer 2022 ließ er sich ebenfalls zielgerichtet für drei Wochen in einer Klinik helfen und kam dabei zur Genesung: "Eine wichtige psychologische Botschaft war für mich, dass man die antrainierten Rollen, die jeder von uns täglich lebt, viel länger durchhält, als einem guttut. Egal, ob man in einem Lager arbeitet oder einem Büro oder auf einer Bühne: Du kennst die Abläufe und hältst deshalb durch bis zum Crash. Aber dann ist die Genesung langwierig. Mein Glück war, mich frühzeitig rauszunehmen."

Dennoch gibt er zu, dass er sich anfangs gegen Medikamente wehrte: "Das wollte ich anfangs gar nicht, weil man falsche Vorstellungen von solchen Medikamenten hat, wenn man sich nie damit auseinandergesetzt hat. Ich hatte ein modernes Präparat mit flutender Wirkung, das mir geholfen hat, ohne dass ich etwas Unangenehmes gespürt habe."

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