Hurrikan "Sandy" nimmt unaufhaltsam Kurs auf die Ostküste und trifft in der Nacht auf Dienstag auf Festland. Wetterexperten befürchten den schlimmsten Sturm, der in den letzten 100 Jahren im Osten gewütet hat. Auf seinem Weg von der Karibik in Richtung USA hat der Sturm eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Insgesamt kamen schon 69 Menschen ums Leben.
Hurrikan "Sandy" nimmt unaufhaltsam Kurs auf die Ostküste und trifft in der Nacht auf Dienstag (MEZ) auf Festland. Wetterexperten befürchten den schlimmsten Sturm, der in den letzten 100 Jahren im Osten der USA gewütet hat. Auf seinem Weg von der Karibik in Richtung USA hat der Sturm eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Insgesamt kamen schon 69 Menschen ums Leben.
Die ersten Ausläufer von "Sandy" erreichten am Montagabend (MEZ) das US-Festland. In den betroffenen Gebieten machten hohe Windgeschwindigkeiten und peitschender Regen den Aufenthalt im Freien unmöglich. Stromausfälle wie auch in der Millionenmetropole New York und erste Überschwemmungen waren die Folge, mit zunehmender Stunde wurde die Lage immer verheerender.
Der Hurrikan sollte südlich von New York an Land treffen. Nach Einschätzung des Hurrikanzentrums in Florida sollte das Auge des Sturms im südlichen New Jersey, gute 100 Kilometer südlich des "Big Apple", die Küste erreichen.
Damit müssen die betroffenen Bürger rechnen:
Laut Michael Hofstätter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) werden extreme Niederschlagsmengen von bis zu 200 Litern pro Quadratmeter für die nächsten 48 Stunden erwartet - und das auf einem Gebiet von der Größe Mitteleuropas. Dazu kommen Windspitzen von 130 bis 150 km/h, die der Hurrikan erreichen kann.
Die Stadt, die diesmal schläft
Die Wienerin Elke Führer hielt sich wenige Stunden vor der Ankunft des Sturms in Manhattan als Touristin im Renaissance Hotel am Times Square auf. Das Hotel versorgte seine Gäste mit Essen und Getränken, nachdem viele Geschäfte aus Sicherheitsgründen gesperrt worden waren. "Der Broadway und die U-Bahnen sind bereits geschlossen. Und es ist viel weniger Verkehr als sonst, viel weniger Taxis", beschrieb Führer die Stadt, die normalerweise nie schläft.
Am Battery Park im Süden von Manhattan begann bereits der Hudson River über die Ufer zu steigen. Der Holland Tunnel und der Brooklyn-Battery Tunnel wurden gesperrt. "Derzeit geht es uns gut. Aber viele Sandsäcke wurden ausgelegt, die Geschäfte verriegelt und geschützt."
Filmpremiere von "Anna Karenina" ins Wasser gefallen
Hurrikan "Sandy" macht auch Hollywood-Stars einen Strich durch die Rechnung. Die geplante Premiere von "Anna Karenina" mit Keira Knightley und Jude Law auf dem Roten Teppich in New York ist kurzfristig abgesagt worden. Wie das US-Branchenblatt "Hollywood Reporter" am Montag berichtete, sollte das Oscar-verdächtige Kostümdrama am Dienstag am New Yorker Union Square mit viel Prominenz vorgestellt werden. Ein neuer Termin wurde zunächst nicht bekannt gegeben.
Der drohende Monstersturm "Sandy" hat den Filmbetrieb in Manhattan praktisch lahmgelegt. Die Stadt hat sämtliche Drehgenehmigungen für Außenaufnahmen bis auf Weiteres eingestellt. Davon sind unter anderem TV-Serien wie "The Good Wife" und "Gossip Girl" betroffen. Das Studio Warner Bros. hatte den für Montag geplanten Drehstart des Dramas "Winter's Tale" in New York vorsichtshalber abgeblasen.
An der Ostküste, so auch in den Großstädten New York und Washington, hat man sich für den schlimmsten Fall gerüstet - .
Diese Spur der Verwüstung hat "Sandy" hinterlassen:
USA: Das Schiff , die Matrosen mussten das sinkende Schiff vor der Küste des US-Bundesstaates North Carolina verlassen.
Haiti: Der Sturm traf Haiti nicht direkt. Allerdings kam es während mehreren Tagen zu schweren Regenfällen. Im Süden des Landes traten Flüsse über die Ufer. Insgesamt kamen 52 Menschen ums Leben.
Kuba: Nach Behördenangaben wurden elf Menschen getötet, darunter ein Kleinkind. Mehr als 130.000 Häuser wurden beschädigt und 15.000 weitere zerstört.
Jamaika: Ein Mann wurde von einem Felsbrocken erdrückt, der auf sein Grundstück rollte, als das Auge des Sturms über den Osten des Landes hinwegzog. Wassermassen überschwemmten Farmen und zerstörten Häuser in Armensiedlungen.
Bahamas: Nach Polizeiangaben kamen auf den Bahamas zwei Menschen ums Leben.
Dominikanische Republik: Zwei Männer kamen in der Dominikanischen Republik bei dem Versuch ums Leben, angeschwollene Flüsse zu überqueren. Fast 30.000 Menschen wurden wegen Überschwemmungen im Süden des Landes in Sicherheit gebracht, auch in Teilen der Hauptstadt Santo Domingo.
Puerto Rico: "Sandy" streifte das zur USA gehörende Puerto Rico zwar nur, doch schwere Regenfälle verursachten Überschwemmungen. Ein Mann wurde von einem reißenden Fluss in der Nähe der Stadt Juana Diaz in den Tod gerissen.