Ukraine
Russen-Soldaten kämpfen jetzt gegen ihr eigenes Land
Russlands Invasion in der Ukraine verläuft aus Kreml-Sicht wohl weniger glatt als erhofft: Nun kämpfen bereits hunderte Russen auf Seite der Ukraine.
Etwas mehr als 10 Monate ist es her, dass das russische Militär unter dem Kommando von Wladimir Putin großflächig in die Ukraine einmarschierte und die bis heute andauernden Kriegshandlungen aufnahm. Seither ist einiges passiert. Auch wenn Putin alles gibt, um die inner-russische Gegnerschaft zu unterdrücken, wird die steigende Unzufriedenheit immer deutlicher.
In der Legion "Freiheit Russlands" sollen sich in der derzeit hart umkämpften ukrainischen Region Donbass inzwischen mehrere hundert Russen im Kampf gegen das eigene Militär zusammengeschlossen haben. Wegen der Brisanz der Thematik ist wenig über die Gruppierung bekannt. Einige wenige zeigen sich jedoch in einem Video von "AFP News".
"Ich kämpfe gegen Zombies"
Bis zum Herbst war die Gegend, in der sich der Soldat mit dem Kampfnamen "Cäsar" zeigt, von russischen Truppen besetzt. Seiner Ansicht nach zeigt das Ausmaß der Zerstörung die wahren Werte des russischen Präsidenten. Daher hat er sich, mit einer Reihe anderer Russen, dazu entschieden, für die Ukraine zu kämpfen.
Er ist der Sprecher der Legion "Freiheit Russlands", die ukrainischem Kommando unterliegt: "Ich kämpfe nicht gegen mein Vaterland. Ich kämpfe gegen Zombies und ich kämpfe gegen Putins Regime. Nicht gegen Menschen, sondern gegen das Böse". Bevor man der Legion beitreten kann, muss ein Lügendetektortest absolviert werden.
Das Video: Diese russischen Soldaten kämpfen nun gegen Putin
"Ungerechter Krieg"
Unterschiedliche Gründe bringen die Russen dazu, für die Ukraine und gegen ihr eigenes Militär zu kämpfen. "Tichij", ein weiteres Mitglied der Legion, ist mit einer Ukrainerin verheiratet: "Es ist nicht schwierig, mit den Ukrainern zusammenzuarbeiten, wir sprechen die gleiche Sprache, es gibt viele russischsprachige Soldaten. Wir machen die gleiche Arbeit, wir befreien die Ukraine. Wir sind auf der gleichen Wellenlänge".
Für Cäsar ist der Krieg "ungerecht", daher öffne "er den Leuten die Augen. Immer mehr Russen fangen an zu begreifen, dass ihnen dieser Krieg nichts bringen wird."