Energie, Streaming, Mobilfunk
Hunderte Euro – wo du dir jetzt Geld zurückholen kannst
Nach Klagen von Konsumentenschützern kannst du von einigen Firmen zu viel verrechnete Gebühren zurückverlangen. "Heute" hat die Details.
Vom Kostenausgleich für zu hohe Strom- und Gastarife bei der Wien Energie bis zur Rückerstattung von Mobilfunk-Servicepauschalen – derzeit winken eine ganze Reihe an Möglichkeiten, sich zu viel bezahltes Geld zurückzuholen.
Basis für viele dieser Chancen sind erfolgreiche Klagen des Vereins für Konsumenteninformation (VKI), auf Basis derer viele sich jetzt stattliche Summen holen können. Das gilt beispielsweise für mehrere hunderttausend Strom- und Gas-Kunden der Wien Energie. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr Verträge automatisch umgestellt und die Geschäftsbedingungen so angepasst, dass Preiserhöhungen auf die Verbraucher abgewälzt wurden. Dagegen hatte der VKI im Auftrag des Sozialministeriums geklagt.
Zu viel für Strom und Gas
Ergebnis: Alle Strom- und Gaskunden, die am 31. August 2022 einen aufrechten Vertrag im "Optima"-Tarif hatten, erhalten eine Rückzahlung von im Schnitt 275 Euro. Die genaue Höhe richtet sich nach dem individuellen Verbrauch.
Für die Zahlung anmelden kann man sich noch bis 30. Juni 2024. Du benötigst dafür du lediglich die Kundennummer und die Vertragskontonummer, die auf der Jahresabrechnung ersichtlich sind. Über die VKI-Website kommst du direkt zur Teilnahme an der Aktion.
Mobilfunk-Servicegebühr darf nicht sein
Erst kürzlich wurde zudem nach VKI-Musterklagen entschieden, dass die von einigen Mobilfunkanbietern einmal jährlich verrechneten sogenannten Servicepauschalen nicht rechtmäßig sind. Das heißt: Wenn dir dein Provider diese Gebühr – können immerhin bis zu 35 Euro pro Jahr sein – verrechnet hat, kannst du das Geld zurückfordern, und zwar für stolze 13 Jahre, seit 2011.
Netflix-Preiserhöhung war unrechtmäßig
Vor Kurzem flatterte auch vielen Netflix-Kunden eine Mail ins Postfach – mit dem Angebot einer pauschalen Rückerstattung von 20 beziehungsweise 30 Euro. Hintergrund ist eine Klage der Arbeiterkammer wegen Preiserhöhungen 2019 und 2020. Kunden erhalten 20 oder 30 Euro – je nachdem, ob sie von einer oder beiden Tarifanhebungen betroffen waren. Wenn du zu den Betroffenen gehörst und die Mail von Netflix erhalten hast, findest du darin den Link zum Online-Formular für die konkrete Erstattung.
Steuerausgleich: Geld zurück vom Finanzamt
Auch von der Finanz kannst du dir gutes Geld zurückholen, und zwar zu viel bezahlte Steuern. Das funktioniert über die Arbeitnehmerveranlagung (Lohnsteuerausgleich). Im Schnitt bringt das 1.000 Euro aufs Konto. Erledigen kannst du das im Internet über FinanzOnline. Wenn du nicht aktiv wirst, bekommst du automatisch einen Betrag nach Einschätzung der Finanz zurück. In der Regel bringt es aber mehr, wenn du dir das bisschen Zeit nimmst und den Steuerausgleich selbst machst. Oft kannst du so mehr Absetzbeträge geltend machen.
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Auf den Punkt gebracht
- Du kannst derzeit Geld von verschiedenen Unternehmen zurückfordern, darunter von Wien Energie für zu hohe Strom- und Gastarife, von Mobilfunkanbietern für unrechtmäßig verrechnete Servicepauschalen und von Netflix aufgrund unrechtmäßiger Preiserhöhungen
- Zusätzlich kannst du zu viel bezahlte Steuern über die Arbeitnehmerveranlagung zurückfordern, was im Schnitt 1.000 Euro einbringt
- Es lohnt sich, aktiv zu werden und diese Möglichkeiten zu nutzen, um sich finanziell zu entlasten