Niederösterreich
Hund "Liam" ertränkt – nur Strafantrag gegen Frauerl
Border-Collie "Liam" war in einem Brunnen in Neulengbach ertränkt worden: Strafantrag wurde jetzt nur gegen das Frauerl eingebracht.
Der Fall "Liam" hatte österreichweit für Entsetzen und Empörung gesorgt: Der Vierbeiner war im April 2022 in Altlengbach (St. Pölten-Land) mit Klebeband gefesselt und geknebelt und dann in einen Brunnenschacht geworfen worden – die achtjährige Fellnase ertrank.
Die Exekutive ermittelte akribisch, ging jeder noch so kleinen Spur nach und fand am Klebeband keine fremden DNA-Spuren, nur eben jene von Familienangehörigen - "Heute" berichtete erst Ende August.
Dünne Suppe
Und jetzt bestätigte die Staatsanwaltschaft St. Pölten gegenüber dem "Kurier", dass nur gegen die Frau Anklage wegen des Verdachtes der Tierquälerei (bis zu zwei Jahre Haft) erhoben werden soll (es gilt die Unschuldsvermutung). Laut Ermittlungen und der Anklagebehörde könnte sie den Rüden mit einem schweren Gegenstand geschlagen, Pfoten und Maul mit Klebeband verschnürt und den Vierbeiner dann in den Brunnen geworfen haben. "Die Suppe ist aber recht dünn", meint ein Ermittler dazu. Die Frau werde durch "die Gesamtheit der Beweisumstände" belastet, so der St. Pöltner Staatsanwalt, ohne nähere Details zu nennen.
Der Hundebesitzer, der zum Tatzeitpunkt gerade im Umzugsstress war und mittlerweile in einem anderen Bezirk wohnt, hatte von Anfang an klar gestellt: "Es ist doch logisch, dass auf meinem Hund und meinen Umzugskisten samt Klebeband meine DNA und jene meiner Partnerin oben ist." Der Hundebesitzer hatte sogar privat eine Obduktion in Auftrag gegeben.