ÖSV-Siegerin
Hütter gesteht: "Hatte schon ein Karriereende im Kopf"
Conny Hütter raste als Kristall-Siegerin in der ersten Saisonabfahrt zum Sieg. Dabei hatte sie ihre Skier schon fast an den Nagel gehängt.
Sieg in der Abfahrt, Vierte im Super-G! Conny Hütters Saisonstart in Übersee war ein voller Erfolg. Die Steirerin bestätigte den Gewinn der kleinen Kristallkugel zum Speed-Auftakt eindrucksvoll, schwang sich gemeinsam mit der italienischen Verletzungs-Rückkehrerin Sofia Goggia (Zweite in Abfahrt, Sieg im Super-G) zur Favoritin auf WM-Gold in Saalbach auf.
Der Ski-Weltcup der Damen auf einen Blick
Vor der vergangenen Saison waren die jüngsten Erfolge für den ÖSV-Star alles andere als absehbar. Im Gegenteil. Bei "Sport und Talk aus dem Hangar 7" packte Hütter nun aus, dass sie schon überlegt hatte, einen Schlussstrich unter ihre Karriere zu ziehen.
Hütter sagte: "Ich hatte schon ein Karriereende im Kopf, das Negative hat überwogen. Dann bin ich auf den Skiern gestanden, dem Kopf und den Knien ging es gut und es hat wieder Spaß gemacht. Ich habe gedacht, dass es doch noch zu früh ist. Jetzt ging es sich mit der Kugel und WM-Medaillen aus. Das ist so groß und gibt so viel zurück."
Erste Abfahrt – Lindsey Vonn als Vorläuferin
Ski-Ikone und ORF-Experte Hans Knauß nickte: "Sie hatte viele schwere Stürze. Dass die Mädels da immer so schnell wieder zurückkommen, ist faszinierend. Da brauchst du einen Dickschädel. Dann zu dominieren, braucht eine Reife. Um in der Abfahrt konstant erfolgreich zu sein, braucht es Zeit. Conny ist jetzt im besten Alter, immer vorne mitzufahren."
Der Sieg in Beaver Creek am vergangenen Wochenende war für Hütter ein ganz spezieller. Die Damen fuhren auf jener "Raubvogelpiste", die auch im Herrenweltcup als eine der selektivsten im Kalender gilt. Hütter: "Es war irrsinnig lustig. Als ich oben stand, habe ich mich gefragt, ob das ernst gemeint ist. Es geht direkt aufs Netz zu, war aber schlussendlich sehr smooth mit den Wellen."
Knauß zollte der US-Siegerin Respekt: "Es hängt dort alles schräg raus. Ich war mir sicher, dass das nicht gut gehen wird. Sie hat den Ski aber laufen gelassen. Sie ist einfach eine wilde Henne. Du musst dir dort was trauen."
Hütters Fazit nach dem Übersee-Abenteuer? "Mit so einem Saisonstart nach langer Vorbereitung und als Führende und so zu starten, das rote Trikot zu verteidigen und nach Europa mitzunehmen, war mega."