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Huawei Watch 4 Pro im Test – mehr Smartwatch geht nicht

Huawei bringt seine neue Watch 4 Serie nach Österreich – "Heute" hat sie bereits getestet. Mehr Smartwatch als die Huawei Watch 4 Pro gab es noch nie.

Rene Findenig
Die Huawei Watch 4 Pro im Test – das Unternehmen hat das Design optimiert und die Gesundheitsfunktionen wurden deutlich verbessert.
Die Huawei Watch 4 Pro im Test – das Unternehmen hat das Design optimiert und die Gesundheitsfunktionen wurden deutlich verbessert.
Rene Findenig

In München enthüllte Huawei kürzlich neue Produkte wie das Flaggschiff-Smartphone Huawei P60 Pro, zudem gab es jüngst mit den Huawei FreeBuds 5 ordentlich etwas auf die Ohren. Nun ist wieder die Gesundheit dran und der Start der neuen Huawei Watch 4 Serie steht in Österreich bevor. Gleich vorneweg: Günstig sind die beiden neuen Smartwatch-Modelle nicht. Ab dem 19. Juni wird die Huawei Watch 4 ab 449 Euro verkauft, das Pro-Modell kommt gar auf einen Einstiegspreis von 549 Euro. Bis 2. Juli wird es zudem bei teilnehmenden Händlern eine Aktion geben, bei der man die FreeBuds 5i gratis dazu kriegt.

"Heute" hat bereits vorab die neue Huawei Watch 4 Pro getestet – und dem hohen Preis steht mehr Smartwatch gegenüber, als der Markt bisher zu bieten hatte. Außerdem macht Huawei beim neuen Modell nicht nur ein Update, sondern hat sowohl Design als auch Materialien und Funktionen komplett neu gedacht. Gleichzeitig wurden die Stärken der bisherigen Huawei-Smartwatches wie eine sehr ausdauernde Laufzeit und eine hervorragende Bildschirm-Darstellung beibehalten. Wer also vor dem hohen Preis nicht zurückschreckt, kriegt die aktuell schönste und leistungsfähigste Smartwatch am Technologie-Markt.

Bemerkenswert gute Verarbeitung der Smartwatch

Das Pro-Modell kommt in zwei Ausführungen auf den Markt – einmal mit Titanarmband (Testgerät, 649 Euro) und einmal mit braunem Lederarmband (549 Euro). Ansonsten gleichen sich die beiden Modelle. Die Huawei Watch 4 Pro besitzt nun neu ein 48 Millimeter großes Titangehäuse, mit Materialien, die laut Huawei auch in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommen. Bei den Vorgängern und bei dem "normalen" Huawei Watch 4 Modell gibt es dagegen Edelstahl, Titan war bisher der noch weit teureren Huawei Watch Ultimate vorbehalten. So fällt das neue Uhren-Modell auch mit 65 Gramm deutlich leichter aus.

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    Gleich vorneweg: Günstig sind die beiden neuen Smartwatch-Modelle nicht. Ab dem 19. Juni wird die Huawei Watch 4 ab 449 Euro verkauft, das Pro-Modell kommt gar...
    Gleich vorneweg: Günstig sind die beiden neuen Smartwatch-Modelle nicht. Ab dem 19. Juni wird die Huawei Watch 4 ab 449 Euro verkauft, das Pro-Modell kommt gar...
    Rene Findenig

    Sorgen darum, dass man die Uhr aufgrund des Titan- oder Lederarmbands nicht beim Sport nutzen kann, muss man nicht haben, denn das Uhrenband lässt sich mit einem Schnellwechselsystem kinderleicht gegen ein Silikonband von Huawei oder von Drittherstellern tauschen. Beibehalten wurde die bemerkenswert gute Verarbeitung, die man Huawei-Smartwatches gewohnt ist: Mit der Schutzklasse IP68 ist das Modell wasser- und staubdicht und bis zu 30 Meter Tiefe tauchfest. Auch die Tastenbelegung blieb vom Vorgänger erhalten – rechts oben am Gehäuse gibt es eine drehbare Krone, darunter eine Taste.

    Neues Health Glance und Multifunktions-Widget

    Die obere Taste ist Aktivierungs- und Bedienknopf wie Steuerrad zugleich, denn mit der Krone kann der Bildschirm alternativ zum Heben des Handgelenks aufgeweckt, die App-Übersicht aufgerufen oder zurück zum Startbildschirm gesprungen werden. Das Drehen der Krone wiederum zoomt auf Wunsch in die Anwendungen hinein oder scrollt durch Listen mit Sport- und Gesundheitsdaten. Ganz neu sind nun auch interaktive "Watch Faces", die auswählbaren Bildschirmhintergründe der Uhr. Diese sind jetzt stark auf Planeten ausgerichtet – auf der Erde kann man per Kronen-Drehung das Tageslicht wandern lassen.

    Die untere, flache und etwas längliche Taste wiederum ist neu nicht nur der Knopf zum Aktivieren des Trainings, sondern bekam ein Multifunktions-Widget verpasst. Dieses bietet nun Schnellzugriff auf die Telefon-Funktion der Uhr (die dank eSim-Unterstützung auch ohne Smartphone-Koppelung funktioniert), auf die gewohnten über 100 Sportaufzeichnen und -kurse sowie auf eine ebenfalls ganz neue Funktion. Health Glance ist das Gesundheits-Messinstrument schlechthin  und führt gleich sieben Messungen in einer Minute gleichzeitig aus – von Atmungsqualität über Blutsauerstoff bis zu EKG und Stress.

    Auch Arterien- und Lungenmessung mit an Bord

    Nutzer müssen damit nicht jede einzelne Messung extra nacheinander antippen, sondern bekommen so einen schnellen Gesundheits-Check, der täglich nur eine Minute Zeit kostet. Eine ärztliche Untersuchung ersetzt das freilich nicht, die Messungen können aber eine gute Übersicht über den Zustand geben und womöglich auch Probleme im Frühstadium erkennen. Jüngere Funktionen der Uhr sind dabei auch eine Messung der arteriellen Steifigkeit und der Lungenfunktion – für letztere Analyse muss man sich an einen sehr ruhigen Ort begeben und dann in das Mikrofon der Uhr atmen und husten. 

    Huawei Watch 4 Pro im Test – die neue Funktion Health Glance misst gleich sieben Gesundheitsfaktoren gleichzeitig.
    Huawei Watch 4 Pro im Test – die neue Funktion Health Glance misst gleich sieben Gesundheitsfaktoren gleichzeitig.
    Rene Findenig

    Und noch eine Neuerung hat die Uhr zu bieten: Die drei Aktivitätsringe, die den täglichen Fortschritt bei verbrannten Kalorien, Trainings und Stehzeit anzeigen, gibt es nun nicht mehr nur in ein Watch Face, sondern ins Uhren-System selbst integriert. Das sorgt dafür, dass die Uhr auf Wunsch mehrmals täglich kleine Updates zum Fortschritt meldet, den Wochenstatus anzeigt und den Nutzer mit Aufforderungen und Glückwünschen zu Zielen motiviert. Sowohl bei den gemessenen Daten zur Gesundheit, als auch bei den Aktivitäten gibt es ausführliche Beschreibungen und Empfehlungen in der "Huawei Health"-App.

    Schön simple Bedienung und ein starkes Display

    Die Huawei Watch 4 Pro behält aber die Übersichtlichkeit und die simple Menüführung der Vorgänger bei. Auch Neulinge finden sich sofort zurecht und alle Funktionen sind gut auffindbar – zudem lassen sich alle Bereiche wie Watch Faces oder App-Übersicht nach eigenen Wünschen anpassen, um mit nur einem Tipp Zugriff auf die persönlich bevorzugten Funktionen zu haben. Apropos Übersichtlichkeit: IM Vergleich zum Vorgänger ist das Display von 1,43 auf 1,5 Zoll angewachsen. Das 1,5-Zoll-LTPO-AMOLED-Display (Low-Temperature Polycrystalline Oxide) ist einmal mehr herausragend und gestochen scharf.

    Starke Farben, tolle Kontraste, superschnelle Reaktionszeiten, eine Helligkeit, die auch dem direkten Sonnenlicht trotzt, ein Schutz durch ein nun gewölbtes Saphirglas vor Kratzern und ein Always-On-Display, das alle Stückeln spielt – das ist eines der besten Smartwatch-Displays überhaupt. Der Bildschirm lässt sich in nur jeder erdenklichen Form anpassen – ob und was er anzeigen soll, wenn die Uhr nicht verwendet wird, wann er sich selbst abschalten soll oder ob die Helligkeit automatisch oder manuell eingestellt werden soll. Kratzer zeigen sich tatsächlich keine – auch wenn es beim Sport mal gröber zugeht.

    Wieder eine Unmenge an Sportmodi mit an Bord

    Auf der Unterseite der Uhr, die auch wieder als Ladekontakt der mitgelieferten Ladeschale dient, finden sich wieder jede Menge Sensoren, die der Smartwatch Daten für Huaweis hauseigene und nun verbesserte Technologie TruSeen 5.0+ liefern. In der neuesten Variante kommen laut dem Unternehmen acht Fotosensoren und ein neu aktualisierter Algorithmus zum Einsatz, der Präzision und Schnelligkeit der Messungen verbessert. Neben den genannten Messungen gibt es dadurch auch hier wieder Hauttemperaturerkennung, EKG, SpO2-Messung, Schlaf-Tracking und 24-Stunden-Herzfrequenzüberwachung.

    Huawei Watch 4 Pro im Test – die Aktivitätsringe wurden nun tiefer ins Betriebssystem verzahnt und motivieren zusätzlich.
    Huawei Watch 4 Pro im Test – die Aktivitätsringe wurden nun tiefer ins Betriebssystem verzahnt und motivieren zusätzlich.
    Rene Findenig

    In Sachen Sport-Funktionen ist die Palette wieder riesig und umfasst die bekannten über 100 Sportarten wie Laufen, Radfahren, Wandern, Schwimmen und Co. Relativ neu unter diesen sind die von der Huawei Watch Ultimate übernommene Tauch-Modi, ein Abschlagstraining für Golf-Fans, einen personalisierten Lauftrainer samt Kursen für alle Bereiche wie Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis sowie eine Routen-Zurückverfolgung, wenn man sich im unwegsamen Gelände ohne Orientierungspunkte befindet. GPS ist in der Smartwatch eingebaut, das Handy muss man also nicht ständig dabei haben.

    Nutzer können auch selbst Apps auf der Watch installieren

    Mit an Bord sind auch wieder NFC (etwa für bargeldloses Zahlen), Bluetooth (2,4 GHz, unterstützt BT5.2 und BR + BLE), Lautsprecher (für Telefonate, Musik oder die Ansagen des virtuellen Trainers) und ein Mikrofon. Wieder wird auf das hauseigene Smartwatch-Betriebssystem HarmonyOS gesetzt. Simpel und schnell läuft außerdem wieder die Einrichtung der Huawei Watch 4 Pro ab, egal ob man über ein Android-, iOS- oder Harmony-Smartphone verfügt. Die "Huawei Health"-App erkennt und koppelt die Watch automatisch, mit wenigen Fingertipps ist mit aktueller Software versehen und einsatzbereit.

    Beschränkt bleibt man mit der Smartwatch übrigens nicht nur auf die vorinstallierten Apps, sondern kann sich über die AppGallery in der Huawei Health App zahlreiche nützliche Anwendungen vor allem für Sportler und Reisende installieren. Mehr als zwei Dutzend Apps finden sich auf der Watch aber sowieso vorinstalliert, von Musik bis Fitness decken sie dabei viele Themenbereiche ab. Beachtlich: Waren es bei vielen Vorgängermodellen vier Gigabyte, wuchs der interne Speicher des neuen Modells auf 32 Gigabyte an. Das passen jetzt sogar genug Musikalben für eine ganze Lebenszeit auf die Smartwatch.

    Huawei Watch 4 Pro im Test – mehr Smartwatch geht nicht

    Bleibt die Akku-Laufzeit, und auch bei dieser gibt es sehr gute Nachrichten, denn die Qualitäten übernimmt sich die Uhr von ihren Vorgängerinnen. So gibt es mit einem Stromsparmodus, der einige Dauerüberwachungen der Gesundheitsdaten sperrt, eine Akkulaufzeit von zwei bis maximal drei Wochen. Legt man dagegen auf Always-On-Display, hohe Helligkeit, kein schnelles Display-Abschalten und ständiges Tracking verschiedener Daten Wert, reicht die Laufzeit noch immer für sehr beeindruckende vier bis fünf Tage aus. Einige getestete Konkurrenten schafften das nicht einmal für einen ganzen Tag.

    Huawei Watch 4 Pro im Test – die bisher schönste und leistungsfähigste Smartwatch am Markt.
    Huawei Watch 4 Pro im Test – die bisher schönste und leistungsfähigste Smartwatch am Markt.
    Rene Findenig

    Die Huawei Watch 4 Pro ist sowohl bei Design und Verarbeitung, als auch beim Umfang der Funktionen die bisher schönste und leistungsfähigste Smartwatch am Markt – wenn auch gleichzeitig eine der teuersten. Die Highlights sind die neue Gesundheits-Gesamtübersicht Health Glance, die direktere Verzahnung der Aktivitätsringe mit motivierenden Aufforderungen und die neue Lungen-Messfunktion, aber auch der Einsatz eines Titangehäuses und das nun noch größere Display. Mit der Huawei Watch 4 bekommt man das volle Uhren-Gesamtpaket – mehr Smartwatch geht gar nicht mehr.

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