Modell 2024

Huawei MateBook D16 im Test – ein neuer Preis-Hammer

Huawei hat einen der beliebtesten Laptops überhaupt, das MateBook D16, neu aufgelegt. Der Preis ist ein Kracher. Einzig bei Anschlüssen wurde gespart.

Rene Findenig
Huawei MateBook D16 im Test – ein neuer Preis-Hammer
Mit dem Huawei MateBook D16 bekommt man einen stark ausgerüsteten Laptop, der für alle Alltags-Arbeitsaufgaben gerüstet ist.
Rene Findenig

Das MateBook D16 von Huawei ist mittlerweile zu einem Klassiker geworden. Mobil ist der größte Laptop des Unternehmens mit seinen 16 Zoll natürlich nur bedingt, als Arbeitsgerät für das Büro, im Homeoffice oder an der Uni hat er sich aber einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Kein Wunder, das Huawei nun eines seiner besten Pferde im Stall in einer 2024er-Überarbeitung noch einmal aus dem Stall holt. Und das durchaus beeindruckend. Immerhin: Mit rund 1,72 Kilogramm (mit größerem Akku, 400 Gramm leichter mit kleinerem Akku) ist das Gerät recht schwer, aber noch immer deutlich leichter als viele Konkurrenten in dieser Größen-Klasse. Die Maße betragen dieses Mal 356,7 x 248,7 x 17 Millimeter.

Preislich ist das in Dunkelgrau gehaltene Modell eine echte Kampfansage. Gestartet wird bei nur 599 Euro mit acht Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und 512 GB internem Speicher sowie Intel Core i5-12450H Prozessor. Doch selbst in der stärksten Ausstattung mit besserem FHD-Display, 16 GB Arbeitsspeicher, ein Terabyte internem Speicher und Intel Core i9-13900H Prozessor geht es mit 1.199 Euro extrem attraktiv zu. Letztere Variante des Huawei MateBook D16 2024 hat "Heute" deshalb auf die Probe gestellt. Beim Gehäuse hat sich im Vergleich zum Vorgänger-Modell wenig getan. Als Farbe kommt wieder das zeitlose "Space Gray" in einer matten Ausführung zum Einsatz, Fingerabdrücke hält das außen und innen gut fern.

Unfassbar starker Prozessor und tolle Abstimmung

Das Gehäuse besteht zudem erneut aus Metall, das verleiht dem MateBook ein edles und wertiges Aussehen. Beim riesigen Display fallen nicht nur die sehr schmalen Bildschirmränder auf, sondern auch das neue Seitenverhältnis von 16:10. Zuvor hatte dieses noch 3:2 betragen. Keine große Veränderung, durch das neue Format kommen aber Filme und Serien besser zur Geltung. Dennoch, das MateBook D16 bleibt auch in der 2024er-Version ein echtes Arbeitstier, das zwar Video- und Musikstreaming sowie eine Prise Gaming beherrscht, primär aber starke Leistung für Arbeitsaufgaben bringt. Während Optik und Anschlüsse sich kaum unterscheiden, hängt das 2024er-Modell seinen Vorgänger bei Geschwindigkeit und Ausdauer meilenweit ab.

Das hat das Testmodell vor allem dem für die Mittelklasse unfassbar starken Prozessor zu verdanken, der auch in vielen weit teureren Laptops eingebaut wird. Er feuert allerdings nur bei der Arbeitsleistung aus allen Rohren, überraschend ist nämlich ein flüsterleiser Betrieb des Lüfters. Ergänzt wird dieser hervorragende Eindruck durch eine moderate Wärmeentwicklung unter Volllast und eine Grafikleistung, die ebenfalls völlig unerwartet kommt. Anders als Flaggschiff-Modelle auch des eigenen Hauses besitzt das MateBook D16 mit der Intel Iris Xe Graphics Technologie einen eingebauten Systemchip und keine separate Grafikkarte.

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    Huawei hat mit dem neuen MateBook D16 (2024) ein echtes Preis-Leistungs-Monster geschaffen, das nur über wenige Kritikpunkte verfügt.
    Huawei hat mit dem neuen MateBook D16 (2024) ein echtes Preis-Leistungs-Monster geschaffen, das nur über wenige Kritikpunkte verfügt.
    Rene Findenig

    Der Akku läuft problemlos einen ganzen Arbeitstag über

    Was allerdings eine sehr eingeschränkte Grafik- und Gaming-Leistung erwarten lassen würde, wird in der Praxis zu einem Erlebnis, bei dem AAA-Videospiele mit niedrigen Einstellungen problemlos flüssig laufen. Für die Mittelklasse ist die Leistung geradezu überragend, vor allem zu diesem Preis. Mit der vorhandenen Hardware muss man Huawei ein Kompliment machen, die einzelnen Komponenten scheinen perfekt aufeinander abgestimmt worden zu sein. Der super Eindruck wird von einem starken Akku abgerundet, der egal in welcher Ausstattung des MateBooks den Laptop locker über einen ganzen Arbeitstag im Akkubetrieb bringt.

    Im Fall des stärksten Modells waren es im Test bei Dauer-Videowiedergabe und locker nebenher einem ganze 8-Stunden-Arbeitstag noch zwei Stunden, bevor der Laptop ans Ladekabel musste. Ein bemerkenswerter Wert, denn beim Test des Vorgängers kamen wir noch auf maximal sechs Stunden unter Dauerbelastung. Erfreulich ist da auch, dass das MateBook D16 2024 bis zum Akku-Ende keinerlei bemerkbare Leistungseinbußen zeigte. Wer noch mehr Laufzeit herausholen will, hat natürlich die Möglichkeit, Standy- und Energiespar-Optionen zu aktivieren. Sehr positiv macht sich zudem der interne Speicher bemerkbar, die Datenlese- und Datenzugriffszeit ist blitzschnell.

    Die Frage der Modellvariante
    Diese sehr guten Testeindrücke beziehen sich auf das Testmodell mit der stärksten Ausstattung des MateBook D16 2024. Einschnitte muss man bei den günstigeren Geräten hinnehmen, denn da kommen zum Teil kleinere Akkus (56 statt 70 Wattsunden), schwächere Prozessoren (Intel Core i5-13420H Prozessor der 13. Generation oder Intel Core i5-12450H Prozessor der 12. Generation statt Intel Core i9-13900H Prozessor der 13. Generation) und Grafikchips (Intel UHD Graphics statt Intel Iris Xe Graphics) zum Einsatz.

    Sehr gutes Display, aber schwächer gewordene Kamera

    Und der Rest? Beim Aufklappen des MateBooks zeigt sich ein angenehmer Widerstand, der den Displaydeckel in Position hält. Da braucht es dann aber auch zwei Hände, um den Deckel zu öffnen und in Position zu bringen. Das Öffnen gibt den Blick auf ein gigantisches Display frei, das mit sehr schmalen Bildschirmrändern auskommt. Selbst die Kamera oben mittig ist in einem sehr schmalen Rahmen eingefasst. Die Screen-to-Body-Ratio beträgt gute 90 Prozent. Apropos Kamera, die ist eine der Schwachpunkte des Laptops. Sie löst nur mit 720p in HD auf, was vor allem in schlechten Lichtverhältnissen zu verschwommenen Bildern führt. Schade, beim Vorgänger war die Webcam weit stärker.

    Zudem fehlt dem MateBook D16 2024 ein mechanischer Schieber, um die Kameralinse abdecken zu können. Das entspiegelte IPS-Display mit einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixel macht wiederum einen sehr guten Eindruck. Die Helligkeit und die Entspiegelung reichen auch für das Arbeiten im Freien aus, die Darstellung ist scharf, die Farben sind knackig. Auch die Blickwinkelstabilität des Bildschirms kann sich sehen lassen. Gut gefällt zudem, dass sich der Display-Deckel bis zu 180 Grad aufklappen lässt. Wie schon beim Vorgänger ist die Tastatur ein weiteres Highlight des Laptops. Das 16-Zoll-Format ermöglicht große Tasten mit knackigem Hub und einen eigenen Nummernblock noch dazu. Das darunter liegende Touchpad erkennt Eingaben schnell und zuverlässig.

    Brauchbare Lautsprecher und nur sehr wenige Anschlüsse

    Gewöhnungsbedürftig ist allerdings, dass es leicht nach links versetzt wurde und die Größe im Vergleich zum Tastenbereich eher klein ausfällt. Über die Sondertasten kann eine Tastatur-Hintergrundbeleuchtung in drei Stufen (schwach, stark und Aus) aktiviert werden, zudem gibt es Funktionen wie die Stummschaltung des Mikrofons, die Abschaltung der Kamera und die Regelung von Displayhelligkeit und Lautstärke. Die Lautsprecher selbst strahlen nach unten statt nach oben ab, das hat aber im Betrieb wenig Nachteile, denn der Klang ist klar und auch für Filme und Serien durchaus brauchbar. Richtigen Wumms etwa bei Shootern darf man sich aber nicht erwarten.

    Wie schon bei vielen Vorgängern bietet Huawei zudem auch beim neuen MateBook D16 2024 einen Fingerabdrucksensor zur Entsperrung oder zur Schnellwahl von Zugangsdaten im Einschaltknopf an. Dieser erkennt die Nutzerin oder den Nutzer zuverlässig. Der größte Schwachpunkt beim neuen MateBook D16 ist indes die Anschluss-Ausstattung, was schade ist, denn Platz wäre an den Kanten des großen Gehäuses ja genug vorhanden. Verbaut sind aber gerade einmal ein USB-C 3.2 Gen1 Anschluss zum Laden und zur Datenübertragung (dient auch als DisplayPort), ein USB-A 3.2 Gen1 und ein USB-A 2.0 Port, ein HDMI-Anschluss und eine klassische 3,5-Millimeter-Kopfhörerbuchse, die auch als Mikrofonanschluss dient.

    Huawei MateBook D16 im Test – ein neuer Preis-Hammer

    Auch hier hatte das Vorgänger-Modell zumindest einen USB-C-Anschluss mehr. Wer andere Geräte oder Karten anschließen will, muss auf Huaweis externen Adapter zurückgreifen. 65 Watt USB-C-Ladeadapter und USB-C-Ladekabel liefert Huawei in der Verpackung mit. In Sachen Verbindungen weist Huawei zudem WLAN IEEE 802.11a/b/g/n/ac/ax (2,4 GHz und 5 GHz), 2 × 2 MIMO und WPA/WPA2/WPA3 sowie Bluetooth 5.1 aus. Insgesamt hat Huawei mit dem neuen MateBook D16 ein echtes Preis-Leistungs-Monster geschaffen, das nur über wenige Kritikpunkte verfügt. Der wohl gewichtigste davon ist die knappe Anschlusspolitik.

    Dem steht allerdings ein gutes Display, eine schöne Verarbeitung und vor allem eine für die Preisklasse eigentlich zu starke Leistung gegenüber. Wem die wenigen Anschlüsse reichen oder wer kein Problem mit einem Anschluss-Adapter hat, bekommt mit dem neuen Huawei MateBook D16 einen stark ausgerüsteten Laptop, der neben allen Arbeitsaufgaben auch etwas Videoschnitt, Streaming und Gaming ermöglicht, ohne heiß zu werden oder zu ruckeln. Besonders Freude macht, dass das Arbeiten dank des hellen und entspiegelten Bildschirms auch im Freien möglich ist und dass die Lautsprecher ausreichen, damit auch Filme Freude machen.

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