Als Jewgeni Prigoschin 2014 an einem Treffen mit russischen Staatsfunktionären beim Verteidigungsministerium wegen Land anklopfte, das er zum Training seiner Söldnertruppe brauchte, hätte wohl niemand geahnt, dass der schwerreiche Unternehmer einmal offen Putin herausfordern würde. Denn damals verlieh er seiner Forderung noch damit Nachdruck, er habe die Unterstützung von "Papa", wie der russische Präsident intern genannt wird.
Doch wie konnte "Putins Koch" so groß werden und wer ist er eigentlich? Der britische "Guardian" ist auf Spurensuche gegangen und hat mit zahlreichen Weggefährten des 62-Jährigen aus St. Petersburg gesprochen, um ein Porträt des Wagner-Chefs zusammenzustellen. "Er ist ehrgeizig und talentiert und schreckt vor nichts zurück, um zu bekommen, was er will", bringt es ein Bekannter auf den Punkt. Viele der Gesprächspartner der Zeitung bestanden auf Anonymität.
Vom Hotdog-Verkäufer zum Promi-Beizer
Kein Wunder, denn in Prigoschins Vergangenheit gibt es eine Menge dunkler Punkte. So fiel der Absolvent einer Sportakademie, der ohne Vater aufwuchs, bereits 1979 wegen Diebstahls auf. Zwei Jahre später wurde er wegen diverser Raubüberfälle zu 13 Jahren Haft verurteilt, von denen er neun Jahre verbüßte. Nach seiner Haftentlassung 1990 war die Sowjetunion gefallen und die Stadt voller Möglichkeiten für Glücksritter und ambitionierte Geschäftsleute. Prigoschin stieg in die Gastronomie ein – zunächst als Hotdog-Verkäufer, der den Senf noch selbst in der Familienküche mischte. Das Geschäft lief. Wie er später angab, verdiente er 1.000 Dollar im Monat – damals eine Menge Geld.
Doch Prigoschin wollte höher hinaus. 1995 eröffnete er sein erstes Restaurant, das wegen seines ausgezeichneten Essens bekannt wurde und bald Politiker, Geschäftsleute und Popstars anzog. Auch der Bürgermeister von St. Petersburg speiste in Prigoschins Restaurant – oft in Gesellschaft seines Stellvertreters Wladimir Putin.
Putins Mann für zwielichtige Aktionen
Als dieser seinen Aufstieg begann, zog er Prigoschin mit nach oben: Sein Unternehmen Concord erhielt etliche öffentliche Aufträge, etwa für die Essenslieferung an Schulen und das Militär. Weil Prigoschin auch Staatsbankette organisierte, erhielt er den Spitznamen "Putins Koch". Doch er erledigte für "Papa" noch andere Angelegenheiten, seine Firma Concord war auch als Ermittlungsbüro im Bereich der Informationsbeschaffung tätig und besorgte schmutzige Aufträge für Regierungskreise. Im Gegenzug konnte Prigoschin mit staatlicher Hilfe allfällige Konkurrenten aus dem Markt drängen.
Ab 2014, als Russland die Krim und Gebiete im Osten der Ukraine annektierte, dabei aber offiziell keine eigenen Truppen einsetzte, kam die 2012 von Prigoschin ins Leben gerufene Wagner-Gruppe zum Einsatz. Das private Sicherheits- und Militärunternehmen hatte schon zuvor Söldner zur Durchsetzung russischer Interessen im Ausland beschäftigt, etwa in afrikanischen Ländern wie Mali, dem Sudan oder auch im Bürgerkrieg in Syrien. Doch erst mit dem Krieg in der Ukraine wuchs die Söldnertruppe auf ihre heutige Stärke von mehreren Zehntausend Mann heran – viele von ihnen ehemalige Sträflinge, wie Prigoschin selbst.
Neben seiner Aufgabe als Putins brutaler Mann fürs Grobe im militärischen Bereich, unterhält Prigoschin, der seinen Reichtum heute in einem undurchsichtigen Netzwerk von Firmen versteckt, auch eine Armee von Trollen, die Propaganda betreibt und sich unter anderem 2016 aktiv in den Wahlkampf von Donald Trump einschaltete.
Prigoschin setzt auf seine Volksnähe
Prigoschin wird von nahen Bekannten als Mann beschrieben, der es versteht, sich als einfacher Mann des Volkes auszugeben –und als Mann, der "wie ein Spürhund riecht, wo das Geld zu machen ist". Seine Macht zementierte Prigoschin, indem er seine Firmen autoritär regierte, sich aber gleichzeitig mit seinen Angestellten auf eine Stufe stellte. "Er ist einer von uns", sagte ein ehemaliger Knastkollege über ihn. "Viele haben dem Staat nicht vertraut, aber auf ihn gezählt, um sie dort herauszuholen." Indem er die Elite rund um Putin attackierte, lange Zeit aber loyal zu diesem selbst war, verschaffte sich Prigoschin zusätzliche Glaubwürdigkeit.
Nun ist Prigoschin aus dem Schatten Putins herausgetreten und attackiert diesen frontal. Ob er mit der ihm eigenen Bauernschläue in dieser Situation gewinnen oder untergehen wird, ist derzeit offen. Sicher ist: Umkehren kann er nun nicht mehr.
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