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Unsere Hornhaut ist die bessere Schuhsohle
Hornhaut ist wieder "in". Das Gehen wird nicht negativ von der Hornhaut beeinflusst - Anders verhält es sich bei Schuhen.
Wer oft barfuß unterwegs ist, tut der Gesundheit seines Bewegungsapparates etwas Gutes. Wenn Basalzellen weit in den unteren Hautschichten gelegenen Keratinozyten produzieren und diese nach oben wandern, wo sie die an der Hautoberfläche die Hautsubstanz Keratin bilden, entsteht Hornhaut.
Und diese wurde all die Jahre verkannt. Das Unästhetische überholte das medizinisch relevante Wissen. Ein Team internationaler Wissenschaftler fand nun heraus, dass die verdickte Hautschicht keine Auswirkungen auf die Empfindlichkeit der Sohlen hat. Diese Annahme scheint ein Trugschluss zu sein.
Reiz gleich stark wahrnehmbar bei dickerer Hornhaut
Das Forscherteam von der Harvard University in Cambridge hat diese These nun widerlegt und die Ergebnisse im renommierten Fachmagazin "Nature" publiziert. Die Wissenschaftler verglichen dabei die Füße von Menschen, die regelmäßig Schuhe trugen mit jenen, die regelmäßig barfuß umher gingen. Dabei zeigte sich, dass die Hornhautschicht bei den Barfuß-Gehern etwa 30 Prozent dicker war. Als sie die Sohlen mit einem Vibrationsgerät berührten, spürten alle Teilnehmer den Reiz gleich stark. Die Schlussfolgerung der Autoren ist, dass die Empfindlichkeit nicht durch verdickte Hornhaut beeinträchtigt wird.
Nur die Sohlen haben einen Einfluss auf das Gehen
Erst zur Zeit der industriellen Revolution hatte sich der Charakter von Schuhsohlen so stark beeinflussend gewandelt, als gepolsterte Varianten für die Allgemeinheit leistbar wurden.
In einem anderen Test wurde die Auswirkung der Hornhaut und Sohlen beim Gehen analysiert. Dabei zeigte sich, dass ausschließlich die Sohlen die Gangart verändern. Je gepolsterter, desto stärker war die Einwirkung des veränderten Kräfteverhältnisses. Nun erforschen die Wissenschaftler im nächsten Schritt, wie stark die Schuhe das Skelett beeinflussen.
(GA)