Zukunft offen
Horner kommt nach Bahrain – Entscheidung am Abend?
Die Zukunft von Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist nach wie vor offen. Folgt eine Entscheidung noch vor dem Formel-1-Saisonauftakt?
Gegen den 50-jährigen Red-Bull-Teamchef wurde von der Red-Bull-Zentrale in Fuschl eine interne Untersuchung eingeleitet, nachdem eine enge Mitarbeiterin schwerwiegende Vorwürfe gegen den längstdienenden Teamchef der Formel 1 erhoben hatte. Sie warf Horner "grenzüberschreitendes Verhalten" vor. Deshalb beauftragte der österreichische Energydrink-Hersteller einen Untersuchungsanwalt mit der Aufarbeitung der Vorwürfe.
Im Zuge dessen wurde Horner am 9. Februar über acht Stunden lang in London befragt. Der Brite bestreitet die Vorwürfe weiterhin kategorisch, für Horner gilt die Unschuldsvermutung. Deshalb dachte der Red-Bull-Boss auch nicht an einen Rücktritt oder daran, sein Amt vorübergehend niederzulegen. Horner war bei der Präsentation des neuen RB20 am 15. Februar anwesend, genauso wie während der Testfahrten in Bahrain in der vergangenen Woche, äußerte sich zu den Untersuchungen zwar nicht, betonte aber, den Rückhalt im Team zu spüren.
Die neuen Formel-1-Boliden der Saison 2024
Horner kommt nach Bahrain
Nun naht jedoch eine Entscheidung. Diese solle übereinstimmenden Medienberichten zufolge eigentlich vor dem Saisonauftakt mit dem Grand Prix von Sakhir erfolgen, der Mittwoch wurde genannt. Denn der beauftragte Anwalt hat seinen Bericht, der 150 Seiten umfassen soll, bereits fertiggestellt und an Red Bull übermittelt. Am Dienstag war eine Sitzung in der Red-Bull-Zentrale angesetzt. Die Entscheidung lässt jedoch weiter auf sich warten, einen Zeitplan gibt es nicht.
Klar ist nur, dass Horner nichts über die Entscheidung der Red-Bull-Zentrale weiß, berichtet der üblicherweise gut informierte britische "Sky"-Ableger. Deshalb reiste der 50-Jährige auch wie geplant am Mittwochvormittag per Flugzeug von Großbritannien nach Bahrain – ohne zu wissen, ob er auch am Donnerstag beim ersten Saisontraining am Kommandostand sitzen wird.
Am Mittwoch sind in Bahrain Medien-Aktivitäten angesetzt, so sind mehrere Piloten am Nachmittag Teil einer Pressekonferenz. Darunter auch Dreifach-Weltmeister Max Verstappen. Gut möglich, dass diese Medienrunde abgewartet wird, bis die Horner-Entscheidung fällt. Trotzdem könnte eine derart kurzfristige Entscheidung für Unruhe im Team sorgen. Die Formel 1 selbst und Ford, der künftige Motorenpartner der Bullen, erhöhten derweil bereits den Druck.
Auf den Punkt gebracht
- Red Bull-Teamchef Christian Horner steht inmitten interner Untersuchungen aufgrund schwerwiegender Vorwürfe, die er jedoch bestreitet
- Eine Entscheidung über seine Zukunft wird erwartet, doch zum aktuellen Zeitpunkt ist noch unklar, wann diese verkündet wird
- Horner reiste trotz Unsicherheit nach Bahrain, um an den bevorstehenden Formel-1-Veranstaltungen teilzunehmen, während die Branche und Partner den Druck auf Red Bull erhöhen