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"Horizon"-DLC "Burning Shores" im Test – Feuer frei

Feuer ist das bestimmende Element in der neuen Erweiterung "Burning Shores" für das PlayStation-Abenteuer "Horizon Forbidden West". Der Test.

Rene Findenig
"Horizon"-DLC "Burning Shores" im Test – Feuer frei gilt nicht nur für die Spielwelt, sondern auch unsere neue Waffe.
"Horizon"-DLC "Burning Shores" im Test – Feuer frei gilt nicht nur für die Spielwelt, sondern auch unsere neue Waffe.
PlayStation

Große Neuerungen dürfen Fans von "Horizon Forbidden West" in der neuen PlayStation-5-Erweiterung "Burning Shores" zwar nicht erwarten, dennoch ist der DLC ein guter Wurf mit einer ausführlichen, neuen Geschichte, einer interessanten Waffen-Premiere und schlauen Feinden. Wer sich in die Erweiterung stürzen will, muss zuallererst einmal die Hauptkampagne abgeschlossen haben, denn weil die Erzählung direkt an das Ende des Hauptteils anknüpft, kann man sie nicht einfach so starten. Entsprechend wollen wir auch nicht allzu viel von der Story spoilern. Was aber bereits bekannt ist: Titelheldin Aloy muss im vollkommen zugewucherten Los Angeles nach dem Rechten sehen, denn dort tut sich eine neue Bedrohung auf.

In Los Angeles angekommen, zeigt sich die Spielwelt feurig wie nie. Tektonische Aktivitäten haben die Umgebung in eine Lava- und Vulkanwelt verwandelt, in der sich nicht nur ein feindlicher Stamm angesiedelt hat, sondern auch ganz neue Maschinen ihr Unwesen treiben. Sie sind neben einer neuen Waffe auch das Highlight der Erweiterung, denn im Vergleich zu den bisherigen "Horizon"-Abenteuern bleibt die Story etwas blass und die menschlichen Gegenspieler zeigen kaum Tiefgang. Wenn es um Emotionne geht, kann da noch eher die neue Figur Seyka überzeugen. Die Quen-Kriegerin erinnert uns frappant an Aloy – entsprechend knüpft das Spiel ein enges Band zwischen den Power-Frauen und schickt das Duo gemeinsam los.

Neue Skills mit einer interessanten Mechanik

Was allerdings Spieler etwas irritieren könnte: Zwar ist der Hauptteil "Horizon Forbidden West" noch für PlayStation 4 und PlayStation 5 erschienen, die neue Erweiterung gibt es allerdings ausschließlich für die PS5. Grund dafür sollen die grafischen und spielerischen Verbesserungen sein – da sich die Erweiterung aber sehr ähnlich wie das Hauptspiel zockt und auch gleich aussieht, fragt man sich dann schon, wie es zu der Entscheidung kam. Und auch am grundlegenden Gameplay hat sich kaum etwas geändert: Wir holen uns von Gesprächspartnern und Geschehnissen die Haupt- und Nebenmissionen ab, bekämpfen und zähmen teils auch Maschinen, absolvieren Rätsel und Parcours und verbessern unsere Fähigkeiten.

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    Wer sich die PlayStation-Trophäen in "Burning Shores" erspielen will, wird mindestens zehn Stunden beschäftigt sein – wer dagegen nur für die Hauptstory zockt, die Hälfte. 
    Wer sich die PlayStation-Trophäen in "Burning Shores" erspielen will, wird mindestens zehn Stunden beschäftigt sein – wer dagegen nur für die Hauptstory zockt, die Hälfte.
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    War im Hauptteil bei Charakter-Level 50 die Spitze erreicht, geht es nun in der Erweiterung bis auf Level 60, was nicht nur mehr Gesundheit für Aloy, sondern auch einige neue Skills bedeutet. So bekamen die bekannten Fertigkeiten-Bäume jeweils Zuwachs bei aktiven und passiven Fähigkeiten, wobei die interessanteste wohl der "Maschinen-Greifschlag" ist. Bei diesem können wir ab sofort feindliche Maschinen per Bogen oder Schleuder aus der Ferne von den Roboter-Beinen holen und uns dann mit unserem Greifhaken schnell an sie heranziehen. Dabei wird auch noch ein Energiestoß freigesetzt, der wiederum andere Maschinen in der Umgebung schädigen und lähmen kann. Am vollsten ist aber Aloys neue Feuer-Waffe ausgefallen.

    Waffe macht Maschinen Feuer unterm Hintern

    Die neue Waffe namens Phantomhandschuh sieht anfangs recht unspektakulär aus, macht Maschinen aber sprichwörtlich Feuer unterm Hintern. Und sie löst auch gleich eines der Probleme, die sich Anfängern bei Pfeil und Bogen stellen. So verschießt der Phantomhandschuh Scherben, die gemeinsam mit Zündern für die Munitionsherstellung gebraucht werden. Und beides ist bekanntlich im Spiel im Überfluss vorhanden. Ebenso cool: Der Handschuh visiert das Ziel an, die verschossenen Scherben schlagen dann zielsuchend in der Maschine ein. Ordentlich Wumms hat von den vielen legendären Waffen auch der "Himmelshammer", der mit Elementbomben die größten Maschinen vom Himmel oder von den Beinen holt. 

    Bei den neuen Maschinen setzt Entwickler Guerilla Games wiederum auf Klasse statt Masse. Die zum größten Teil gigantischen Wesen rufen jeweils an speziell gestalteten Plätzen in der Spielwelt zum Kampf und verbinden das geschickte Ausweichen und Zuschlagen nun auch teilweise mit Geschicklichkeitspassagen, um überhaupt gegen die Mech-Dinos kämpfen zu können. So klein (aber fein) die Auswahl an neuen Feinden ausgefallen ist, so groß ist dagegen die neue Region auf der Spielkarte. die "Brennenden Küsten" nehmen rund ein Viertel des bisherigen Gebiets ein. Wiederzufinden sind dabei die bisher bekannten Schauplätze wie Camps, Ruinen und Co., auch eine ganz neue Brutstätte mit Überbrückungen wartet.

    Neue Fortbewegung in der Luft – und auch im Wasser

    Grafisch sieht das alles fantastisch aus – von sich langsam dahinwälzenden Lavaströmen bis zu funkelnden Wasseroberflächen. Außerdem bewegt sich Aloy so flüssig und ruckelfrei wie noch nie – übrigens nun auch in extrem weitläufigen Unterwasser-Passagen, die sich nun besser ausgeleuchtet als im Hauptspiel zeigen. Und eine weitere erfreuliche Neuerung gibt es: Durften wir uns im Hauptteil mit dem Sonnenflügel in die Lüfte schwingen, geht es mit dem neuen Wasserflügel ins Nass. Das sorgt auch dafür, dass wir unter Wasser nicht ganz so hilflos wie bisher sind. Und: Geysire schleudern Aloy nun in die Höhe, was auch für mehr Möglichkeiten bei der Fortbewegung mit unserem Gleitschirm sorgt.

    Ein Manko scheint aber bereits zum "Horizon"-Markenzeichen geworden zu sein, nämlich die nervöse Kamera. Die verdeckt auch im neuen DLC weiterhin die Sicht mit Maschinen-Teilen, wenn man sich in den Nahkampf wagt und dabei vor allem mit größeren Maschinen ringt. Wie bisher bleibt Spielern da nur übrig, mit einigen Hechtrollen etwas Abstand zu gewinnen, bis es mit der Sicht wieder klappt. Verbessert haben sich aber andere Funktionen. So kann man nun auf Wunsch herumliegende Beute automatisch einsammeln lassen oder sich eine zusätzliche Weg-Anzeige in der Fokus-Ansicht zuschalten. Und wer unter Thalassophobie – Angst vor tiefen Gewässern – leidet, kann einen Modus aktivieren, der es taghell im Wasser macht.

    "Horizon"-DLC "Burning Shores" im Test – Feuer frei

    Wer sich die PlayStation-Trophäen in "Burning Shores" erspielen will, wird mindestens zehn Stunden beschäftigt sein – wer dagegen nur für die Hauptstory zockt, die Hälfte. Immerhin nicht allzu wenig für eine Erweiterung, in Sachen Umfang kann man dem DLC nichts vorwerfen. Ein Tipp: Auch die Nebenmissionen lohnen sich, denn da trifft man wieder auf einige bekannte Figuren aus dem "Horizon"-Universum. Für alle, die sich die Anschaffung noch überlegen: Die Handlung ist in sich geschlossen und bringt keine großen Neuerungen im Gesamtbild, hält aber eine überraschend emotionale Geschichte rund um Aloy und auch eine Überraschung parat. Cliffhanger Richtung eines möglichen dritten "Horizon"-Teils muss man aber nicht fürchten, für Fans ist die Erweiterung aber dennoch ein Muss. Bleibt unter dem Strich eine wunderbar ausführliche Erweiterung, die mit zweistelligen Spielstunden (wenn man sich wirklich alles ansehen will) begeistert und vor allem Neuerungen bei Waffen und Maschinen zu bieten hat.

    Was wir uns wirklich gewünscht hätten, wäre aber gewesen, dass die Kamera-Probleme endlich in den Griff bekommen werden, denn die können die eigentlich gut durchdachten Nahkämpfe manchmal vermiesen. Abseits davon ist aber wieder alles top und das Gameplay gleich spannend gestaltet, wie man es schon von den Hauptteilen gewohnt ist. Vor allem die neue Waffe ist so gut umgesetzt worden, dass man sich als Anfänger freut und als Profi die zielsuchenden Geschosse mit beeindruckenden Gleit- und Sprungmanövern verbindet. Dass da dann auch noch ganz neue Maschinen auftauchen, die sich bekämpfen und teils auch überbrücken lassen, ist das i-Tüpfelchen auf einer rundum soliden Erweiterung für "Horizon Forbidden West." Für Fans heißt es deshalb: Rein in "Burning Shores" und Feuer frei!

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