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Schwulsein als "Behinderung" – Eklat in ServusTV-Show

Der katholische Publizist Christoph Zellenberg sorgt auf ServusTV für einen Eklat. Im "Hanger-Talk" bezeichnet er Homosexualität als "Behinderung".

Jochen Dobnik
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Der katholische Journalist <strong>Christoph Zellenberg</strong> sorgt mit einen Aussagen fast für einen Sendungs-Abbruch.
Der katholische Journalist Christoph Zellenberg sorgt mit einen Aussagen fast für einen Sendungs-Abbruch.
Screenshot ServusTV

Wegen des neuen, umstrittenen Homosexualitäts-Gesetzes muss der ungarische Premierminister Viktor Orban derzeit knallharte Kritik aus der ganzen Welt einstecken ("Heute" hat berichtet). Um Diskriminierung ging es daher auch beim "Talk in Hangar 7", wo der katholische Publizist Christoph Zellenberg für einen Eklat sorgte.

"Homosexualität geht nur wenige an"

"Das Thema Homosexualität, Gendern, LGTBQ...XYZ wird heute in so einer Massivität über Werbungen, Serien, etc. in unsere Gesellschaft hineingedrängt, als wäre das ein Mehrheitsthema. Niemand darf diskriminiert werden, doch wir sollten die Kirche im Dorf lassen", schlägt sich der kath-net-Journalist auf die Seite Orbans. Es ginge gerade einmal 0,5 bis 1,5 Prozent der Bevölkerung, rechnet Zellenberg vor. Das Talk-Panel widerspricht vehement.

Ungarns Premier <strong>Viktor Orban</strong>&nbsp;verteidigt sein LGBTQI-feindliches Gesetz gegen weltweite Kritik
Ungarns Premier Viktor Orban verteidigt sein LGBTQI-feindliches Gesetz gegen weltweite Kritik
LASZLO BALOGH / AFP / picturedesk.com

Die Sendung steht knapp vor dem Abbruch, als der katholische Publizist noch hinzufügt, Homosexualität sei in seinen Augen eine "Fehlentwicklung", eine "Behinderung, wie es z.B. eine Blindheit oder Querschnittslähmung" sei. Diesen Menschen sei zwar mit Sympathie und Respekt zu begegnen, man dürfe sie jedoch nicht "als neues Zielmodell nach vorne stellen". Die klassische Familie werde an den Rand gedrängt, die Geburtenrate stocken.

Sendung steht kurz vor dem Abbruch

Mit seinem Gesetz zur Einschränkung von Informationen über Homosexualität hat Ungarn beim EU-Gipfel massive Kritik auf sich gezogen. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs gingen den ungarischen Ministerpräsidenten am Donnerstag hart an. Sogar die Mitgliedschaft Ungarns in der Europäischen Union wurde in Frage gestellt.

"'Werbung', in welcher Homosexualität vorkommt, sollte nicht vor Mitternacht gezeigt werden dürfen, der Gesetzgeber darf das niemandem aufzwingen", fährt Zellenberg fort. Als sich die deutsche Journalistin Alice Frohnert darüber entrüstet, bezeichnet der katholische Publizist diese als "brainwashed" und naiv".

ServusTV-Moderator Michael Fleischhacker hat nun höchste Mühe, das Talk-Panel zu beruhigen. Das Ende der Sendung kommt keinen Moment zu früh, die Diskussion darüber aber dauert garantiert noch länger an.

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