Niederösterreich

Holzpreis im Keller, aber Brennholz derzeit ausverkauft

Der Holzpreis an der Börse ist im Keller und dennoch suchen viele Menschen verzagt nach Holz. "Alles ausverkauft", hört man oft.

Holzpreis ist niedrig
Holzpreis ist niedrig
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In Zeiten der Teuerungen haben sich mittlerweile viele Bürger einen Holzofen zugelegt. Bereits im März waren jedoch Schwedenöfen und Kamine teils nur mit sechs Monaten Wartezeit, wenn überhaupt noch, lieferbar. In einigen Baumärkten wurden Holzbriketts nur noch eingeschränkt verkauft - mehr dazu hier.

"Alles ausverkauft"

Viele Niederösterreicher suchen derzeit aber dringend nach Brennholz für den Winter. In der Facebookgruppe "Was ist los in St. Pölten?" klagen einige User ihr Leid: "Meine Eltern benötigen dringend Brennholz, Buche, trocken, 5 Ftm. Hat jemand von Euch Tipps? Wir sind schon verzweifelt, es ist alles ausverkauft" oder "Stehe vor einem Problem. Habe gestern von unserer wirklich langjährigen Forstverwaltung eine Absage für diesen Herbst bekommen bezüglich Holzlieferung. Hab ihr noch eine andere Adresse von jemanden, der nach St. Pölten liefert?"

Derzeit zeigt sich die Lage am Markt doch etwas sonderbar: Der Holzpreis an der Börse ist mit knapp 660 US-Dollar (je 1.000 Board Feet) in den letzten Monaten regelrecht abgestürzt, noch im April lag der Preis bei über 1.000 Dollar, doch in Österreich gibt es Lieferengpässe und hohe Preise.

"Bemerkenswerte Zeit"

"Heute" fragte bei einem erfahrenen Holzhändler, der aus Angst vor vielen Lieferanten anonym bleiben will, nach: "Es ist wirklich eine bemerkenswerte Zeit. Der Preis ist regelrecht abgestürzt an der Börse, gleichzeitig ist bei uns die Lage angespannt. Für Nadel- und Schnittholz haben sich die Lieferzeiten halbwegs eingependelt, beim Laubholz ist es kritisch."

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    Holz ist gefragt
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    Noch Ende 2020 und 2021 hätte man laut Holz-Experten containerweise Holz nach Amerika und Asien verschifft. "Damals stiegen die Preise für einen Container von 1.500 auf 15.000 Euro an, es gab viel Kopfschütteln, aber viele wollten halt Gewinne einstreichen", so der Experte weiter.