Welt

Höhlen-Rettung: Tageslicht ist fast erreicht

Heute Redaktion
14.09.2021, 02:30

Die Rettungskräfte in der Riesending-Schachthöhle bei Berchtesgaden kommen bei der Bergung des verletzten Höhlenforschers Johann Westhauser weiter gut voran. Mittwochfrüh war der Trupp bereits vor dem Biwak 1 angelangt, wie ein Sprecher der Bergwacht mitteilte. Biwak 2 war Dienstagabend verlassen worden. Im Laufe des Vormittags soll die letzte Lagerstätte vor der Rückkehr an die Oberfläche erreicht sein.

. Im Laufe des Vormittags soll die letzte Lagerstätte vor der Rückkehr an die Oberfläche erreicht sein.

Beim Biwak 1 ist die Basisstation, die den letzten Stützpunkt vor dem Ausgang der Höhle bildet. Nur noch rund 400 Meter trennen den Verletzten Westhauser dort vom Tageslicht.

Während der Ruhepause im Biwak 1 seien dort vor allem das Team aus einer italienischen Ärztin, einem österreichischen Arzt und einer Rettungssanitäterin gefordert, sagte der Sprecher. "Sie werden alle medizinischen Checks vornehmen, um den Verletzten auf die letzte Etappe vorzubereiten."

Gefahr von Steinschlägen auf letzter Etappe

Ungeachtet der großen Fortschritte bei der tagelangen Bergungsaktion warnt die Bergwacht vor Euphorie: "Die Retter sind angehalten, extrem langsam vorzugehen, um in diesem Abschnitt der Strecke eine Eigengefährdung durch Steinschläge zu vermeiden." Jede Erschütterung ist für das verletzte Gehirn ein Risiko. Westhauser hatte durch einen Steinschlag in tausend Metern Tiefe ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten.

Müsliriegel und Bananen

Versorgt wird Westhauser mit Bananen, Müsliriegeln und Astronautennahrung. Seine Ankunft am Ausgang wird innerhalb der nächsten 48 Stunden erwartet.

Brille gegen Licht

Wenn Westhauser an die Erdoberfläche zurückkommt, stehen die Retter vor neuen Herausforderungen. Die Körpertemperatur des Höhlenforschers muss an die normalen Temperaturen schonend angepasst werden. Da der 52-Jährige lange Zeit kein Licht mehr gesehen hatte, soll ihm zum Schutz der Augen eine Brille aufgesetzt werden. Unklar ist offenbar noch, wie er abtransportiert wird. Laut unserer Kollegin Jessica Gsell, werden schon jetzt verschiedene Szenarien für den Abtransport geübt.

Dann muss alles schnell gehen: Westhauser muss sofort intensiv ärztlich behandelt werden. Wie und in welcher Klinik, ist offen.

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