Lese-Projekt wird ausgebaut

Hoher Besuch – Minister liest Wiener Schülern vor

Bildungsminister Wiederkehr und Bildungsstadträtin Emmerling schlüpften in die Rolle der Lesepaten. Das Projekt wird in Wien nun ausgeweitet.
Wien Heute
28.03.2025, 21:33

Große Augen und gespannte Stille in der Volksschule Brehmstraße im 11. Bezirk – kein Wunder, denn Bildungsminister Christoph Wiederkehr und Wiens Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling (beide Neos) übernahmen am 8. Österreichischen Vorlesetag die Rolle der Lesepaten.

Gemeinsam lasen sie einer zweiten Klasse in Wien-Simmering aus dem beliebten Kinderbuch "Rosi und die Geisterbahn" von Philipp Waechter vor. Zum Abschluss übernahm ein mutiger Schüler selbst das Ende der Geschichte und zeigte, wie schön es ist, anderen vorzulesen.

Lesen fördert Bildungserfolg

Vorlesen ist nicht nur eine schöne Tradition, sondern auch entscheidend für die Entwicklung von Sprachkompetenz und Fantasie. Studien belegen: Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, hören bis zu 1,4 Millionen Wörter mehr, bevor sie in die Schule kommen.

Bildungsminister Wiederkehr unterstreicht die Bedeutung der Initiative: "Leseförderung ist kein nettes Extra, sondern unsere gemeinsame Verantwortung. Mit bundesweiten Initiativen wie eben dem Österreichischen Vorlesetag oder etwa dem neuen Lesegütesiegel setzen wir als Bildungsministerium gezielt Impulse, um Lesekompetenz und Lesefreude nachhaltig zu stärken."

Lesepaten sollen nun auch in den Kindergarten

Seit zehn Jahren schenken rund 1.400 Lesepaten in Wiener Schulen Kindern Zeit und Freude am Lesen. Sie begleiten Schüler beim Lesenlernen und spielen Lesespiele. "Lesen schafft Nähe, baut Brücken zwischen Generationen und ist ein kraftvoller Weg, Bildung zu fördern. Deshalb wollen wir auf das Projekt aufmerksam machen und, dazu einladen, mitzumachen und bauen weiter aus – künftig in den Wiener Kindergärten", so Vizebürgermeisterin Emmerling.

Das Projekt wird seitens der Stadt Wien-Kindergärten in Zusammenarbeit mit dem Wiener Roten Kreuz umgesetzt. Lesepaten besuchen einmal pro Woche für zwei Stunden Kinder in Kindergärten und unterstützen beim Vorlesen. Die Lesepaten werden nach Absprache vorrangig Standorten mit erhöhtem Sprachförderbedarf zugeteilt. In einem ersten Aufruf haben mehr als 70 Personen Interesse an dieser ehrenamtlichen Tätigkeit bekundet. Weitere Ehrenamtliche werden dringend gesucht.

Sie lesen nicht nur auf Deutsch

In Wien gibt es mittlerweile über 50 Lesepatinnen, die Geschichten in 14 verschiedenen Sprachen vortragen – eine wertvolle Unterstützung für Kinder mit anderen Erstsprachen. In Zusammenarbeit mit den Wiener Büchereien werden zudem Lesungen für Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren angeboten, bei denen Geschichten zweisprachig erzählt werden.

{title && {title} } red, {title && {title} } 28.03.2025, 21:33
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite