Niederösterreich

Hohe Inflation – "Leute stehen bald auf Straße"

Im Jänner stieg die Inflation erneut an, derzeit steht sie bei 11,1 Prozent. Immer mehr Menschen können sich nicht einmal mehr Lebensmittel leisten.

Isabella Nittner
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Getty Images/iStockphoto

Im letzten Quartal 2022, also von Oktober bis Dezember, verzeichnete die Teuerungsrate einen leichten Rückgang, die Hoffnung, dass sich die Situation am Markt nun längerfristig entspannt, war groß. Doch man hatte sich zu früh gefreut: Laut einer Schnellschätzung der Statistik Austria zog die Inflation im Jänner erneut an und steht derzeit bei 11,1 Prozent. Die genauen Gründe dafür liest du hier.

Lange Schlangen vor Sozialmärkten

Indes haben viele Geringverdiener ihre letzten eisernen Reserven – sofern sie überhaupt etwas sparen konnten –aufgebraucht. Hohe Strom- und Gaskosten sowie die teils stark gestiegenen Lebensmittelpreise fraßen sämtliche, über die Jahre aufgebauten Ersparnisse im Nu auf. Die Schlangen vor den Sozialmärkten beweisen das tagtäglich – mehr dazu hier.

Hilfsvereine ausgelastet

Und auch Hilfsvereinen werden die Türen eingelaufen. "Ich hab ein paar turbulente Tage hinter mir mit zahlreichen Freunden, die um Hilfe kamen und dabei war auch eine Dame, die seit zwei Tagen nichts mehr gegessen hat, weil sie zum Einkaufen kein Geld mehr hatte", erzählt Elfi Holzinger, Obfrau vom Verein "Tridok-Triestingtaler für Triestingtaler".

"Dabei war auch eine Dame, die seit zwei Tagen nichts mehr gegessen hat, weil sie zum Einkaufen kein Geld mehr hatte."

Bei ihren Schützlingen handelt es sich in seltenen Fällen um arbeitslose Menschen, sondern um Erwerbstätige, deren Gehalt nicht zum Leben ausreicht. Holzinger ergänzt: "Eine Dame mit einem tollen Job, fleißig, zuverlässig und verzweifelt. Bei mittlerweile 1.000 Euro Fixkosten (Miete, Gas, Strom, etc.) plus 300 Euro Benzinkosten, damit sie überhaupt in ihre Arbeit fahren kann, kann man sich zirka ausrechnen, was ihr zum Leben bleibt, wobei man eigentlich gar nicht mehr von Leben reden kann."

Nach vielen Monaten der Krise, in denen sich Hunderte an Holzinger, die in Berndorf (Bezirk Baden) einen Militaria-Shop führt, wandten und um Unterstützung baten, fragt sie sich, wie es weitergehen soll. Sie resümiert: "Wenn nicht bald etwas geschieht, stehen die Leute auf der Straße." Und weiter:  "So kann es keinesfalls weiter gehen."

"Momentan haben wir so viel zu tun, dass es immer schwieriger wird zumindest die schwierigsten Fälle an Hilfesuchenden zu stemmen."

Auch der Verein "Hoffnungsschimmer – für Mensch und Tier" weiß nicht mehr, wo zuerst geholfen werden soll. "Momentan haben wir so viel zu tun, dass es immer schwieriger wird zumindest die schwierigsten Fälle an Hilfesuchenden zu stemmen", heißt es seitens des Vereins.

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