Wien
Hohe Energiepreise: Wiener Bäder bleiben "bacherlwarm"
Die Energiepreise lassen so manchem das Blut in den Adern gefrieren. Anders als andere Bundesländer, denkt die Stadt nicht an Abkühlung in den Bädern.
Aufgrund der steigenden Energiepreise überlegen einige Badbetreiber in Tirol die Wassertemperatur in ihren Schwimmbecken zu senken. Für die Bäder der Stadt Wien ist das, zumindest derzeit, keine Option, wie "Heute" erfuhr.
"26 Grad für breites Badepublikum nicht ausreichend"
"Sind für Sportschwimmerinnen und Sportschwimmer vielleicht 26 Grad noch erträglich, wäre dies aber für Schulschwimmen, Kinderschwimmkurse, die ältere Generation oder das breite Badepublikum nicht ausreichend", heißt es aus dem Büro von Bäderstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos). Daher sei eine Absenkung der Wassertemperatur, die in den Hallenbädern rund 28 Grad beträgt, nicht angedacht.
In den Freibädern sei es aber nicht immer möglich, eine konstante Beckentemperatur anzubieten. "Diese ist abhängig von Jahreszeit, Wetterlage und Lufttemperatur. In den städtischen Freibädern werden die Schwimmbecken jedenfalls nur bis zu einer Wassertemperatur von 24 Grad beheizt", heißt es.
Wiener Bäder als "Energiesparmeister"
Zudem würden die Wiener Bäder konsequent auf den innovativen und nachhaltigen Betrieb setzen. "Neben kostengünstigem Badespaß, Orten des Zusammenkommens und einer ständigen Weiterentwicklung, wird Nachhaltigkeit und Umweltschutz gelebt", betont man bei der Stadt.
So gebe es auf einer Gesamtfläche von rund 900.000 Quadratmeter (das umfasst 600.000 Quadratmeter Grünfläche, 500.000 Quadratmeter Liegefläche sowie 20.000 Quadratmeter, insgesamt fast 130 Fußballfelder) schon über 1.700 Quadratmeter Photovoltaikflächen und eine Gesamtsolarfläche von über 16.000 Quadratmeter.
Im Zuge von Energiesparprojekten wurden etwa auch Solaranlagen und Wärmepumpen errichtet, Heizungs- und Lüftungsanlagen optimiert, Wärmerückgewinnungsanlagen installiert, Regelungsanlagen und Pumpen erneuert sowie eine komplett neue Filtertechnik für das Badewasser installiert. Dadurch könne der Wasser- und Energieverbrauch um bis zu zwei Drittel reduziert werden, wird betont.