Politik
Hofer zu Olympia-Boykott: "Begrenzte Professionalität"
Die Bundesregierung ist nicht in Peking dabei. Norbert Hofer kritisiert den diplomatischen Boykott der Olympischen Spiele.
Die Olympischen Winterspiele in Peking sind voll im Gange. Durch Teresa Stadlober, Manuel Fettner und Wolfgang Kindl durfte Österreich auch schon über drei Medaillen jubeln. Die Staatsspitze der Republik hält sich jedoch von China fern. Die Spiele im autokratischen geführten Land werden demnach von allen Regierungsmitgliedern diplomatisch boykottiert. Kein Verständnis dafür hat Norbert Hofer.
Kogler und die Staatsspitze bleiben Peking fern
Während Sportminister Werner Kogler vor dem Fernseher bei den Medaillenkämpfen mitfiebert und auf den sozialen Medien den erfolgreichen heimischen Athleten gratuliert, versteht Hofer nicht, wieso kein Regierungsmitglied vor Ort ist. "Bereits seit 1971 gibt es diplomatische Beziehungen zwischen unseren Ländern und sie haben sich positiv entwickelt. Dabei spielt es eine besondere Rolle, dass sich Österreich der Neutralität verpflichtet hat", schreibt der FPÖ-Politiker in einer Aussendung.
Zudem erinnert Hofer daran, dass eine Delegation angeführt von Bundespräsident Alexander Van der Bellen 2018 China besucht hatte und das Treffen als "großen Erfolg" pries. Damals habe man auch ausführlich über die Menschenrechtslage gesprochen, meint Hofer mit Verweis auf Archivdaten.
Der FPÖ-Politiker kritisiert den Umgang der Bundesregierung. Die Vermeidung des Dialogs würde den Eindruck begrenzter Professionalität hinterlassen und auch nicht dafür sorgen, dass die Beziehungen zwischen Österreich und China besser werden würden. Vor allem als neutrales Land müsse Österreich anders agieren.
"Wenn heute mit erhobenem Zeigefinger vor einer Politisierung der Sports gewarnt wird, dann empfehle ich einen Blick auf die Ehrentribünen aller großen Sportereignisse der Welt. Wenn übrigens durch die Winterspiele 300 Millionen Chinesen das Skifahren näher gebracht wird, dann wird das dem Wintersport in den Alpen zugute kommen", so Hofer.