Politik
Hofburg-Kandidatin Griss wird nun TV-Richterin
Vor einem Jahr schaffte sie bei den Präsidentschafswahlen einen Achtungserfolg. Ab 7. Mai geht Irmgard Griss (70) als TV-Richterin auf Sendung.
"Das ist etwas völlig Neues, es ist spannend, und ich fühle mich wirklich gefordert", sagte Griss dem "Kurier". Das Neue: Am 7. Mai um 20.15 Uhr startet ihre Show "Im Namen des Volkes". Einmal im Monat treten zwei Streitparteien gegeneinander an und versuchen mit ihren Argumenten zu überzeugen. Imgard Griss gibt die Richterin, Kreuzerhör inklusive.
Gelernt ist gelernt
Es ist eine halbe Rückkehr in ihren Brotberuf. Imgard Griss war von 1979 bis zu ihrer Pensionierung 2011 Richterin, zuletzt Präsidentin des Obersten Gerichtshofes. 2016 kandidierte sie als Unabhängige bei den Wahlen zum Bundespräsidenten und holte beachtliche 18,9 Prozent der Stimmen.
Seither wollen die Stimmen nicht verstummen, ihre (kurze) Polit-Karriere wäre damit nicht zu Ende gegangen. Griss wurde (und wird) einerseits von den Neos umworben, andererseits hätte sie auch Sebastian Kurz (ÖVP) gerne in seinem Team, sollte er bei den nächsten Nationalratswahlen mit einer Art Plattform für die ÖVP antreten.
Politik bleibt Thema
Griss selbst sieht ebenfalls ihre Karriere in der Politik noch nicht vorbei. Auch ihr TV-Engagement sei da kein Hindernis. "Die Moderation eines TV-Politik-Talks schließt den Gang in die Politik nicht aus", sagte sie dem "Kurier". "Für mich ist das Thema noch nicht abgehakt.
Klar ist: Durch die Gerichts-Show im Hauptabendprogramm bekommt die vife Juristin wieder viel Öffentlichkeit, nachdem sie zuletzt etwas aus dem Scheinwerferlicht verschwunden war. "Im Namen des Volkes" ist komplett auf sie zugeschnitten, läuft wie eine klassische Gerichtsverhandlung ab.
Ihr Mann, sagt sie, sei Anfang skeptisch gewesen, aber er habe ihr, als sie ihm das Konzept erläutert hätte, zumindest nicht abgeraten. "Warum sollte ich scheitern", sagt sie. "Abgesehen davon, wenn ich es nicht versuche, bin ich schon gescheitert". (red)