Gewalteskalation bei Demo
Hörten Anrainer Schüsse in Wien? Polizei klärt nun auf
Mehrere Einwohner Wiens glaubten am Samstagnachmittag Schüsse in der Innenstadt gehört zu haben. Es handelte sich aber um Ausschreitungen bei Demos.
Am Samstagnachmittag fanden in Wien zwei groß angelegte Demonstrationen statt. Dabei handelte es sich um einen Aufmarsch der identitären Bewegung Österreichs (IBÖ) zur derzeitigen Migrationssituation, die um 15.00 Uhr startet und eine linke Gegendemo gegen Hetze und Rechtsextremismus (Beginn: 14.00 Uhr) – "Heute" berichtete ausführlich.
Der Marsch der linken Gruppierung führte dabei vom Börsenplatz zum Morzinplatz, der andere vom Helmut-Zilk-Platz durch die Wiener Innenstadt zur Freyung. Um für Sicherheit zu sorgen und ein Aufeinandertreffen der Teilnehmer dieser Versammlungen zu verhindern, wurden mehrere hundert Polizisten aus Wien, dem Burgenland, Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark eingesetzt.
Schüsse in Wien?
Dennoch kam es zu Kontakt der beiden Gruppierungen. So vermeldeten mehrere Wiener in den sozialen Netzwerken und auch gegenüber "Heute" laute "Knallgeräusche", die Schüsse ähnelten, gehört zu haben.
Die Polizei gab aber Entwarnung. Im Bereich des Kohlmarktes mit dem Michaelerplatz versuchten vermummte Personen die Marschkundgebung zu stören bzw. zu verhindern. Dabei zündeten sie pyrotechnische Gegenstände, klärte die Polizei auf.
Zu einer weiteren Störung kam es im Bereich der Reitschulgasse. Dort musste eine Sitzblockade aufgelöst werden. Einige Personen wurden dabei festgenommen, weil sie trotz Aufforderungen die Blockade aufrechterhielten.
Vermummte warfen Steine und Flaschen
Zudem kam es zu gewaltvollen Ausschreitungen. Im Bereich der Fahnengasse warfen Vermummte Steine sowie Flaschen und attackierten Beamte mittels Pfefferspray. Auch die Abschlusskundgebung der Identitären Bewegung versuchten vermummte Personen zu stören, scheiterten allerdings an der Exekutive.
Unbekannte Täter beschädigten ein Polizeiauto.
Polizeiauto zerstört
Im Zuge des Polizeieinsatzes kam es zu mehreren Waffengebräuchen, wie etwa einem Pfeffersprayeinsatz. Außerdem wurde die Front- und Heckscheibe eines Polizeiautos von unbekannten Tätern stark beschädigt. Zudem erlitten drei Polizisten Verletzungen.
Im Laufe des Nachmittags wurden 100 Identitätsfeststellungen durchgeführt, 43 Personen vorläufig festgenommen und mehrere straf- sowie verwaltungsrechtliche Anzeigen gelegt.