Salzburg
Höhlendrama in Salzburg – jetzt erlösende Nachricht
Seit Donnerstag waren drei Forscher in einer Höhle in Salzburg eingeschlossen. Am Freitagabend die erlösende Nachricht: Das Team wurde gerettet.
Die drei eingeschlossenen Forscher sind laut Land Salzburg seit 18.50 Uhr auf dem Weg aus der Lamprechtsofenhöhle nach St. Martin bei Lofer. "Sie sind wohlauf, aber unterkühlt und werden vor Ort von Höhlenrettungsarzt und dem Roten Kreuz versorgt", heißt es von den Behörden des Land Salzburgs. Bezirkshauptmann Bernhard Gratz sowie Katastrophenschutzreferent Manfred Pongruber dankten in einer ersten Reaktion den Einsatzkräften von Höhlenrettung, Feuerwehr, Polizei, Rotes Kreuz und auch der Gemeinde St. Martin mit Bürgermeister Michael Lackner.
Um Kurz nach 19 Uhr erreichte die Gruppe den Ausgang der Höhle. Zunächst war befürchtet worden, dass noch Tage vergehen könnten, bis der Pegelstand so weit gesunken ist, dass die drei Polen die Höhle wieder verlassen können.
Polen seit Donnerstag in Höhle eingesperrt
Die drei Polen waren am Donnerstag gegen 8.00 Uhr in die Höhle gestiegen, um die tektonische Beschaffenheit der Region zu erkunden, was in der Höhle genauer zu dokumentieren sei. Sie hätten gegen 19.00 Uhr wieder herauskommen sollen, ein Forscherkollege und Höhlenretter, der ihnen etwas zu Essen bringen wollte, stieß im Forschungsteil der Höhle aber auf den unter Wasser stehenden Siphon und konnte nicht mehr weiter. Er war es auch, der schließlich Alarm schlug.
Am späten Freitagnachmittag gelang es einem Höhlentaucher zunächst, zu den Männern in einer Tiefe von 1.800 Metern vorzudringen. Sie waren unverletzt, aber leicht unterkühlt und wurden mit heißem Tee versorgt.
Nur ein Weg zurück
Die drei Männer wurden nun nur wenige hundert Meter vom touristisch erschlossenen Schauhöhlenteil entfernt im sogenannten "Lamprechtsdom" entdeckt. Die Lamprechtshöhle – sie ist auch als Lamprechtsofen bekannt – gilt als längste Durchgangshöhle der Welt und zählt mit einer Gesamtausdehnung von 62 Kilometern zu den größten Höhlensystemen Europas. Wie Höhlenretterin Feichtner sagte, sei es aber keine Möglichkeit für die drei Männer, am anderen Ende der Höhle auszusteigen. "Das würde nicht nur mehrere Tage dauern, sondern ist technisch sehr schwierig."
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Im August 2013 saßen gleich 26 Menschen etliche Stunden unter der Erde fest. Auch damals hatte starker Regen den tief liegenden Eingang unter Wasser gesetzt. Die Gruppe - zufällig zusammengewürfelte Familien oder Einzelpersonen vor allem aus Deutschland - kam nicht mehr rechtzeitig ins Freie und musste im Höhleninneren ausharren bis das Wasser zurückging.
Immer wieder Vorfälle in Salzburger Höhle
Auch im Juni 2002 begann der in der Höhle verlaufende Bach rasch zu steigen, mehrere Besucher wurden vom Wasser eingeschlossen. Eine 62-Jährige stürzte beim Versuch, trotz Überflutung des Weges den Ausgang zu erreichen. Sie zog sich einen Bruch zu. Am Abend konnten alle Besucher die Höhle ohne Gefahr verlassen.
Die Lamprechtshöhle - sie liegt im Gemeindegebiet von St. Martin bei Lofer - ist darum mit einem Frühwarnsystem ausgestattet, das Alarm schlägt wenn der Wasserpegel in der Höhle gefährlich hoch wird. Besucher haben dann in der Regel noch genug Zeit, zum Höhlenausgang zu gehen.