Rehkitze, Igel und Schwalben

Hochwasser forderte unzählige Opfer unter Wildtieren

Die jüngste Überschwemmungs-Katastrophe in Österreich verursachte nicht nur menschliches Leid – auch tausende Wildtiere sind dabei ums Leben gekommen.

Bernd Watzka
Hochwasser forderte unzählige Opfer unter Wildtieren
Rehkitze wurden vom Hochwasser schwer in Mitleidenschaft gezogen. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Große Auswirkungen auf wildlebende Säugetiere befürchtet das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie: "Es ist mit Ausfällen bis zu 100 Prozent bei Feldhasen in überfluteten Gebieten zu rechnen", heißt es vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie.

Populationen rund um Wien betroffen

Vor allem auch im Wiener Umland seien die Populationen von Fuchs und Dachs wohl "ziemlich stark" in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine "eskalierte Situation" gab es demnach auch für Feldhasen, Jungfasane, Igel, Schwalben, Mauersegler und Falken.

Eskalierte Situation auch für Feldhasen, Jungfasane, Igel, Schwalben, Mauersegler und Falken.
Hans Frey
Eulen- und Greifvogelstation Haringsee

Wildtiere verlieren ihre Kräfte

"Die Wildtiere befinden sich am Rande ihrer Kräfte. Wir erhalten völlig durchnässte Tiere wie Schwalben und Turmfalken, die nicht mehr jagen können und zusehends an Kräften verlieren", klagt Hans Frey von der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee. Er ist auch Proponent des Volksbegehrens "Für ein Bundes-Jagdgesetz".

Besonders junge Feldhasen, Rehkitze, Jungfasane und Igel seien stark betroffen. "Leider ist die Masse der Tiere schon so geschwächt, dass wir keine Voraussagen zu ihrem Überleben treffen können", so Frey.

Hohe Dunkelziffer bei getöteten Wildtieren

"Weil sich diese Tragödien in Hausnähe ereignen, bekommen wir es mit. Welche Szenarien sich in der Natur abspielen, ist schwer abschätzbar", so Frey. Angesichts der Naturkatastrophe fordert das Volksbegehren ein Aussetzen der diesjährigen Niederwildjagden in Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und dem Burgenland.

Wildtieren kein weiteres Leid antun

"Angesichts der Naturkatastrophe und hohen Verluste an Wildtieren muss von der Hinzufügung weiteren Leides dringendst abgesehen werden, auch aus Respekt für die ökologischen Grenzen", fordert Rudolf Winkelmayer, Initiator des Jagdgesetz-Volksbegehrens.

Gute Nachrichten für Schwalben-Freunde

Nach den Extremwettertagen, die auch die heimischen Zugvögel schwer beeinträchtigten, konnten mittlerweile hunderte Vögel dank der aufopfernden Hilfe von Freiwilligen wieder in den Süden fliegen.

Rund 1.500 Freiwillige hatten sich nach dem Hochwasser gemeinsam mit Tierschutz Austria über Messenger-Dienste organisiert, um den geschwächten Vögeln zu helfen und sie im Tierschutzhaus zu betreuen.

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    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    Auf den Punkt gebracht

    • Die jüngste Überschwemmungskatastrophe in Österreich hat nicht nur menschliches Leid verursacht, sondern auch tausende Wildtiere getötet
    • Besonders Feldhasen, Rehkitze, Igel und Schwalben waren stark betroffen
    • Angesichts der hohen Verluste fordert das Volksbegehren "Für ein Bundes-Jagdgesetz" ein Aussetzen der diesjährigen Niederwildjagden
    • Freiwillige halfen unterdessen hunderten Zugvögeln dabei, wieder in den Süden zu fliegen
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