Ernteausfälle und Verwüstungen
Millionenschäden durch Hochwasser in der Landwirtschaft
Das aktuelle Horror-Hochwasser hat Äcker, Weiden und Wiesen überflutet. Heimische Landwirte stehen vor Schäden in Millionenhöhe.
Die derzeitigen Hochwasserereignisse und Überschwemmungen sind eine massive Herausforderung für die Landwirtschaft. Überstauung oder überschwemmte Felder verursachten bereits massive Schäden in Ackerbaubetrieben.
Nutztierhalter verlieren Weidemöglichkeiten und müssen Ställe vor Überflutung schützen. Für die betroffenen Betriebe bedeutet das derzeitige Hochwasser zusätzliche Kosten und Aufwände, und das bei reduzierten Erträgen.
300 Millionen Euro im Katastrophenfonds
Bundeskanzler Karl Nehammer kündigte eine erste Hilfe durch den Katastrophenfonds an: 300 Millionen Euro würden bereitstehen. Sollten sie nicht ausreichend sein, könne aufgestockt werden, so Nehammer.
Mais, Soja und Kürbisse stark betroffen
"Die katastrophalen Regenfälle der vergangenen Tage haben auch riesige, landwirtschaftliche Flächen verwüstet. Besonders betroffen sind Kulturen wie Ölkürbisse, Sojabohnen, Mais und das Grünland", so Mario Winkler von der Hagelversicherung im Gespräch mit "Heute".
Vor allem Maiskulturen seien durch starke Stürme in Mitleidenschaft gezogen, vereinzelt seinen auch Glas- und Folienhäuser sowie Netzanlagen betroffen. "Rasche Hilfe hat in dieser Extremsituation oberste Priorität", fordert Winkler.
„Die katastrophalen Regenfälle haben auch riesige, landwirtschaftliche Flächen verwüstet.“
Hochwasserschutz verhinderte Schlimmeres
Dank Investitionen in den Hochwasserschutz wurden bei den aktuellen Überflutungen Schäden in Milliardenhöhe verhindert. Wie hoch die endgültigen Zahlen sein werden, "hängt auch davon ab, wie schnell die Überstauungen zurückgehen und wie sich der weitere Witterungsverlauf entwickelt", heißt es auf "Heute"-Anfrage beim Landwirtschaftsministerium.
"Neben finanziellen Hilfen über die Hagelversicherung oder den Katastrophenfonds geht es auch darum, praktikable Lösungen zu finden, was die Einhaltung von Fristen und Anforderungen an Bauern betrifft", sagt Pressesprecherin Lisa Neuhauser.
2002 Schaden von drei Milliarden Euro
Das Jahrhundert-Hochwasser vom August 2002 richtete in Österreich Schäden in einer Größenordnung von drei Milliarden Euro an. Der Schaden des Hochwassers vom Juni 2013 betrug immerhin rund 870 Millionen Euro.
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Wetterextreme verstärken sich "rasant"
Eine neue Studie warnt davor, dass sich Wetterextreme bis 2050 rasant verstärken werden: Wissenschaftler des Cicero-Zentrums in Norwegen gehen davon aus, dass drei Viertel der Weltbevölkerung dramatische Veränderungen der Wetterbedingungen erleben werden, wenn die Treibhausgas-Emissionen nicht rasch reduziert werden.
Auf den Punkt gebracht
- Das aktuelle Hochwasser hat in der heimischen Landwirtschaft massive Schäden verursacht
- Betroffen sind insbesondere wichtige Kulturen wie Mais, Sojabohnen und Ölkürbisse
- Dank Investitionen in den Hochwasserschutz konnten noch größere Schäden verhindert werden
- Experten warnen vor einer Zunahme extremer Wetterereignisse in der Zukunft